Von Bernd Niquet
Ich habe mir einmal die Wahlprogramme der großen und kleinen Parteien angeschaut, die bei den nächsten Bundestags- aber auch Landtagswahlen zur Kandidatur stehen.
Im folgenden habe ich aus den wirtschaftspolitischen Auffassungen von CDU/CSU, SPD, Grüne, Linke, AfD, FDP und NPD jeweils eine Schlüsselstelle ausgewählt und führe sie hier an.
Versuchen Sie doch einmal die Zuordnung. Manches ist ziemlich einfach, finde ich, anders durchaus schwierig, und ein Fall sogar komplett überraschend.
Die Auflösung erfolgt Anfang nächster Woche an dieser Stelle, bei Instock.de unter „Kommentare“.
(1) Unser Leitbild ist die Soziale Marktwirtschaft. Sie bringt unserem Land Wohlstand und soziale Sicherheit. Denn sie baut auf zwei Säulen auf: auf tüchtige, verantwortungsvolle Bürger und auf einem verlässlichen Staat. Soziale Marktwirtschaft bevormundet die Bürger nicht, sondern traut ihnen etwas zu. Und sie setzt auf einen Staat, der auch morgen noch in der Lage ist, seine Rolle als Hüter der Ordnung zu erfüllen.
(2) Das Zeitalter des Marktradikalismus ist zu Ende. Die Ideologie von Konservativen und Neoliberalen, die Märkte sorgten schon selbst für das Gemeinwohl und die Steigerung des Wohlstands, ist spätestens unter den Trümmern der weltweiten Finanzkatastrophe begraben worden.
(3) Die Wirtschaft ist kein Selbstzweck, sondern dienender Teil des Ganzen. Der Staat muss daher der Wirtschaft einen ordnungspolitischen Rahmen setzen. Eine weitestgehende Selbstversorgung ist wirtschaftspolitisches Staatsziel. Zweck des Wirtschaftens ist die Bedarfsdeckung des Volkes und die Schaffung von Werten. Aufgabe des Staates ist die gerechte Verteilung des Wohlstandes sowie der Erhalt und die Schaffung von Arbeitsplätzen.
(4) Die Soziale Marktwirtschaft fördert die Kreativität und Motivation der Menschen besser als jede andere Wirtschaftsordnung. Denn der Wettbewerb wirkt gefährlichen Machtballungen und Verkrustungen in der Wirtschaft entgegen und schützt uns daher alle vor Machtmissbrauch. Er bietet den Raum für neue Gründungen und den Mittelstand. Die Soziale Marktwirtschaft schafft Wohlstand für den Einzelnen und für die Gesellschaft. Sie schlägt die Pflöcke in den Boden, an denen unsere Gesellschaft das soziale Sicherheitsnetz aufspannt. Sie ist daher das sicherste Fundament im Einsatz für Bildung und soziale Absicherung.
(5) Der Kapitalismus erweist sich als unfähig, die brennendsten Probleme der Menschheit zu lösen. Insbesondere Deutschland hat eine zentrale Rolle bei der Verschärfung der Krise gespielt und die Krisenländer wie Europa insgesamt destabilisiert.
(6) Es ist unser Ziel, Demokratie, Rechtsstaat mit Gewaltenteilung, Subsidiarität und Soziale Marktwirtschaft, aber auch die Freiheit zu bewahren und, wo nötig, wieder herzustellen. Außerdem wollen wir die anderen elementaren Prinzipien, die in den vergangenen Krisen von der Regierung verletzt worden sind, insbesondere dem Prinzip der Verantwortung, dem Prinzip der Solidarität, dem Prinzip der Transparenz und dem Prinzip der Nachhaltigkeit wieder Geltung verschaffen.
(7) Eine leistungs- und wettbewerbsfähige Industrie, zukunftsfähige Arbeitsplätze und eine ressourcenverträgliche Produktion gehen Hand in Hand. Allerdings wird dieser Wechsel nicht von selbst kommen. Dazu braucht es eine aktive Politik, die sowohl ordnungsrechtliche Maßnahmen als auch Marktmechanismen nutzt, um die Kreativität und Innovationskraft der Unternehmen in den ökologischen Umbau zu lenken.
Und weil es gerade so schön ist und mir dieses Thema hier eben begegnet ist, noch ein kleines weiteres Rätsel:
Welche Warnung steht auf der Packung vieler/einiger Watte-Ohrstäbchen?
(a) Leicht entflammbar
(b) Nicht in Kinderhände geraten lassen
(c) Im Sondermüll entsorgen
(d) Nicht in den Gehörgang einführen
Viel Spaß beim Rätseln!
Anregungen oder Kritik bitte an Bernd Niquet.
******* DAS ENDE EINES LANGEN ZYKLUS *** NEUES BUCH *******
Bernd Niquet, „IN TIEFSTEN SCHICHTEN“, Engelsdorfer Verlag, Leipzig 2015, 327 Seiten, 16 Euro, ISBN 978-3-95744-926-9.
Am besten portofrei direkt beim Verlag bestellen: www.engelsdorfer-verlag.de/db/autorwerke.php
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