Von Stephan Feuerstein
Wer nach dem extrem schlechten Start in das neue Jahr mit einer raschen Gegenbewegung gerechnet hatte, wurde bislang enttäuscht. Nun hat auch noch ein Indikator ein negatives Börsenjahr bestätigt, der so gar nichts mit Börse zu tun hat.
Nun ist der Ausgang des Superbowls nicht unbedingt ein Indikator, auf den man setzen sollte. Dennoch verblüfft er bislang mit einer guten Trefferquote. So ist ein gutes Börsenjahr zu erwarten, wenn das Team der NFC im Endspiel des American Football gewinnt. Kommt der Sieger allerdings aus der AFC-Liga, sollte man sich auf ein schlechtes Börsenjahr einstellen. Mit einer Trefferquote von fast 72 Prozent bei NFC-Siegen ist die Trefferquote für gute Börsenjahre durchaus beachtlich. Bei Siegen eines AFC-Teams liegt die Trefferquote hingegen unter 50 Prozent – wobei insgesamt auch immer noch unterschieden werden muss, ob sich die Aussagekraft auf den Dow Jones oder den Dax bezieht. Im vergangenen Jahr hatte mit den New England Patriots ein AFC-Team gewonnen. Während der Dow Jones mit einem leichten Minus das Jahr beendete, legte der Dax um fast 10 Prozent zu. Bezogen auf den Superbowl-Indikator sollte man sich daher wohl eher auf den US-Markt konzentrieren.
In diesem Jahr hat mit dem Sieg der Denver Broncos erneut ein AFC-Team gewonnen. Statistisch muss das nun noch kein Signal für ein schlechtes Börsenjahr sein, wie eben dargestellt. Allerdings wäre es im Hinblick auf steigende Notierungen eben besser gewesen, wenn das Team der Carolina Panthers den Sieg eingefahren hätte.
Schlechtes Umfeld
Doch auch ohne den Sieg des „richtigen“ Teams sehen die Börsen aktuell alles andere als gut aus. So dürfte sich vor allem der Einfluss aus China in den nächsten Monaten mehr als deutlich in den Notierungen niederschlagen. Während der dortige Börsencrash hohe Vermögenswerte vernichtet und damit die Kaufkraft geschwächt hat, dürfte die tatsächliche Wachstumsrate eher um rund vier und weniger um die offiziell schöngerechneten sieben Prozent liegen. Last but not least wird auch die Abwertung der chinesischen Währung ausländische Produkte weiter verteuern, was vor allem die deutsche Exportnation zu spüren bekommen dürfte.
Auch wenn ich an dieser Stelle gerne etwas mehr Hoffnung versprühen möchte, momentan mangelt es wirklich an Lichtblicken. Egal, ob nun der niedrige Ölpreis, die trotz der extremen Niedrigzinspolitik noch nicht wirklich gelösten Probleme in Euroland oder letztendlich der negative Einfluss Chinas – in den kommenden Monaten ist Vorsicht geboten, da es nicht verwundern sollte, wenn der Dax im Jahresverlauf noch deutlich weiter absacken wird!
Stephan Feuerstein ist Chefredakteur des Börsenbriefes "Hebelzertifikate-Trader". Weitere Informationen zum Börsenbrief finden sie hier.
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