Von Bernd Niquet
Ach, was habe ich wieder den Karneval aus Mainz genossen. Allein der neue Schlachtruf der AfD war bereits das Einschalten wert: „Petry Heil!“. Das klingt so simpel, hat aber wirklich Tiefgang.
Am nächsten Morgen ging es allerdings bereits früh mit dem Flieger nach Hause. Ich fliege immer mit Air Berlin, denn ich besitze eine romantische Beziehung zu dieser Gesellschaft, seit alten Bankzeiten, als noch Herr Hunold persönlich im Nebenzimmer mit meinem Kollegen die Kreditverhandlungen über seine damalige Mini-Airline geführt hat.
Heute hingegen ist Air Berlin riesig – und dafür fast pleite.
Interessant fand ich das neue Modell, nachdem man für einen freien Nebensitz neben dem eigenen Sitzplatz bieten kann. So etwas erlaubt natürlich auch für unbesetzte Sitze, Geld einzuspielen.
Ich habe das auch gleich gemacht – und sogar den Zuschlag bekommen.
Als ich dann allerdings im Flieger saß, war mein Nebenplatz besetzt. Eine Stunde nach der Landung kam schließlich eine Mail, man habe mein Angebot für einen freien Nebenplatz leider nicht akzeptieren können.
Ob das juristisch Betrug ist, weiß ich nicht. Moralischer Betrug ist es jedenfalls.
Wenn man mit solchen asymmetrischen Zockereien Geld machen will, dann wünsche ich mit lieber eine Pleite als ein Überleben dieser Gesellschaft.
Anregungen oder Kritik bitte an Bernd Niquet.
******* DAS ENDE EINES LANGEN ZYKLUS *** NEUES BUCH *******
Bernd Niquet, „IN TIEFSTEN SCHICHTEN“, Engelsdorfer Verlag, Leipzig 2015, 327 Seiten, 16 Euro, ISBN 978-3-95744-926-9.
Am besten portofrei direkt beim Verlag bestellen: www.engelsdorfer-verlag.de/db/autorwerke.php
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