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Dienstag, 24. Mai 2016 um 13:50

Von Stephan Feuerstein
Wir hatten zuletzt bereits auf das Thema „Brexit“ aufmerksam gemacht. Aktuell hat man das Gefühl, als ob dies noch kein ein akutes Problem darstellt. Interessant ist allerdings, dass bislang auch nicht über einen „Plan B“ nachgedacht wird, so dass man den Eindruck gewinnt, dass entweder kein Impuls vom Referendum der Briten ausgeht und/oder der Termin bis dahin noch weit entfernt liegt.

Umfragen zufolge gibt es aktuell eine Mehrheit für ein Verbleiben in der EU. Die Abstimmung am 23. Juni sollte man sich aber dennoch in den Kalender eintragen, denn entschieden wird bekanntlich erst am Wahltag. Und es ist davon auszugehen, dass Gegner und Befürworter bis dahin alles versuchen werden, um doch noch die nötigen Stimmen zur Mehrheit zu erlangen.

Damit ergeben sich zwei Szenarien, die für den Aktienmarkt wichtig sind: Aus aktueller Sicht dürfte es zu einem positiven Impuls kommen, sollten die Brexit-Befürworter unterliegen. Würde sich bei den Euro-Gegnern hingegen die Mehrheit zeigen, so sollte eine enttäusche Reaktion die Kurse an den Börsen purzeln lassen. Voraussichtlich dürfte die Intensität des negativen Impulses den eines Verbleibens Großbritanniens in der EU klar überwiegen, so dass die Schwankungsbreite in diesem Fall entsprechend höher ausfallen sollte. Ist der Brexit kein Thema mehr, dürfte auch an den Aktienmärkten relativ rasch „business as usual“ angesagt sein.

Euro und Pfund

Nicht außer Acht lassen sollte man auch die Währungspaare. Logischerweise würde ein Brexit das Vertrauen in das Pfund nicht stärken, so dass Analysten zufolge mit einem Einbruch der britischen Währung um rund 15 Prozent zu rechnen wäre. Allerdings würde das Vertrauen in den Euro auch nicht steigen, so dass sich dieser dann ebenfalls mit Verkaufsdruck auseinandersetzen dürfte. In diesem Fall ist also von einem Rücksetzer des Euro und des Pfunds auszugehen, so dass vor allem der Euro seine bereits eingeschlagene Trendwende gegenüber dem US-Dollar weiter nach unten fortsetzen könnte.

Doch auch hier gilt im Prinzip dasselbe wie am Aktienmarkt: Sollten die EU-Gegner verlieren, dürfte der positive Effekt nur einen kurzen Impuls mit sich bringen. Ein Austritt Großbritanniens könnte auch am Devisenmarkt zu größeren Verwerfungen führen.

Wer also das Risiko scheut und das Agieren an den Märkten eher zum Vermögensaufbau und weniger zum Zocken betrachtet, der sollte bereits einige Tage vor dem Referendum seine Risiken absichern und etwas mehr Liquidität aufgebaut haben.

Stephan Feuerstein ist Chefredakteur des Börsenbriefes "Hebelzertifikate-Trader". Weitere Informationen zum Börsenbrief finden sie hier.

Der obige Text spiegelt die Meinung der jeweiligen Autoren wider. Instock übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche rechtliche oder sonstige Ansprüche aus.



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