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Und nun?

Dienstag, 14. Juni 2016 um 08:28

Von Stephan Feuerstein
Seit einigen Wochen machen wir auf die Gefahr eines möglichen Brexits aufmerksam. Je näher der Termin am 23. Juni rückt, desto mehr scheinen die Euro-Gegner Zulauf zu erhalten. Dies wurde vom Markt lange Zeit ignoriert, was der Grund für uns war, immer wieder darauf aufmerksam zu machen. Nun scheint es so, als ob die Marktteilnehmer dieses Versäumnis mit großem Schwung einpreisen möchten, so dass die Aktienkurse seit dem Ende der vergangenen Woche regelrecht zusammengeklappt sind. Zumindest hierzulande, denn in den USA hat sich der Verkaufsdruck vergleichsweise in Grenzen gehalten. Dies muss allerdings nicht so bleiben, denn rein charttechnisch sehen auch dort die Indizes nicht unbedingt sehr hoffnungserweckend aus.

Wenngleich die Anleger besonders auf den 23. Juni und damit auf das Referendum der Briten achten, stehen auch bereits in dieser Woche wichtige Daten an. Zunächst richtet sich der Blick auf die Sitzung der US-Notenbank. Hier darf man gespannt auf die Worte von FED-Chefin Yellen sein. Während noch vor einigen Wochen fest damit gerechnet wurde, dass die US-Notenbank im Juni eine weitere Zinsanhebung präsentiert, sind diese Erwartungen nun nicht mehr vorhanden. Wir gehen auch weiterhin nicht von einer nachhaltigen Zinswende aus, da die extrem expansive Geldpolitik in Japan und Europa den „Wettbewerbsdruck“ auf Yellen sicherlich nicht mindern wird.

Notenbanken im Blick

Selbst wenn Yellen keine greifbare Formulierung verwendet, darf man doch auf die am Donnerstag anstehenden Daten zur US-Inflation gespannt sein. Denn auch daraus lässt sich ableiten, wie wahrscheinlich eine weitere Zinsanhebung sein wird – oder eben auch nicht. In dieser Woche darf man aber auch besonders auf die Entscheidung der japanischen Notenbank gespannt sein, die am Donnerstag ansteht. Bereits bei der vorangegangenen Sitzung der Bank of Japan wurden Anleger überrascht, die mit einer weiteren Lockerung der Geldpolitik gerechnet hatten. Durch die extrem expansive Geldpolitik, die auf Dauer eher Schaden als Nutzen bringen sollte, dürfte bereits eine Andeutung, nicht noch weiteres Geld auf den Markt zu werfen, von den Märkten mit Abschlägen quittiert werden. Dies ist ein allgemeines Dilemma, auf das auch die europäische Zinspolitik zusteuert. Keine guten Aussichten also für den mittelfristigen Verlauf der Aktienmärkte, die aktuell zudem auch saisonal unter Druck stehen. Wenngleich der Juli hier noch einmal eine kleine Erholung mit sich bringen könnte, dürften der August und der September von weiteren Einbrüchen geprägt sein.

Stephan Feuerstein ist Chefredakteur des Börsenbriefes "Hebelzertifikate-Trader". Weitere Informationen zum Börsenbrief finden sie hier.

Der obige Text spiegelt die Meinung der jeweiligen Autoren wider. Instock übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche rechtliche oder sonstige Ansprüche aus.



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