Von Stephan Feuerstein
Bereits in den vergangenen Wochen sind wir an dieser Stelle immer wieder auf saisonale Muster eingegangen. Allerdings liegt der Laie hier auch gerne einmal daneben, wenn sich beim Dax beispielsweise ein saisonaler Aufwärtstrend abzeichnet, dieser aber partout nicht eintreten möchte. Bei genauerer Betrachtung und „Zerlegung“ der saisonalen Kurve unter Berücksichtigung weiterer Einflussfaktoren folgt dann aber der „Aha-Effekt“. In diesem Jahr hat sich der Dax bislang beispielsweise standhaft der eigentlich freundlichen Tendenz von Oktober bis Dezember widersetzt. Berücksichtigt man allerdings den US-Wahlzyklus, so zeigt sich, dass eine seitwärts gerichtete, eher orientierungslose Tendenz beim Dax in US-Wahljahren eher die Regel ist. Interessanterweise ist in diesen Jahren in den letzten Wochen des Jahres allerdings mit einer klaren Outperformance der US-Aktien zu rechnen, so dass zumindest hier der „erste Blick“ auf den saisonalen Chart zu einem richtigen Ergebnis geführt hat. Es sollte aber nicht vergessen werden, dass es auch beim Handeln saisonaler Muster keine 100-prozentige Trefferquote gibt. Saisonalitäten haben aber in der Regel tiefere Gründe und können daher auch gut nachvollzogen werden. Insgesamt lässt sich damit dann die Gewinnwahrscheinlichkeit erhöhen beziehungsweise das Risiko von Trades reduzieren.
Platin
Einen saisonalen Trade, den wir gerne zu Beginn des letzten Börsenmonats im Jahr vorstellen, ist eine Long-Strategie auf Platin. So ergab sich in den vergangenen Jahren eine hohe Gewinnwahrscheinlichkeit bei einem gestaffelten Einstieg ab Mitte Dezember und einem ebenso gestaffelten Ausstieg ab Mitte Januar. Auch in diesem Jahr sieht es danach aus, als ob dieser saisonal sehr interessante Trade funktionieren könnte. Noch ist es aber ein paar Tage zu früh, um bereits eine konkrete Strategie vorzustellen. Interessant wird der Platinpreis allmählich aber auf jeden Fall, weshalb wir bereits jetzt auf das Edelmetall kurz aufmerksam machen.
In den vergangenen Tagen kam die eine oder andere Frage in Bezug auf die Nachzählung der Stimmen bei der US-Wahl bei uns an. Da die Wahrscheinlichkeit extrem gering ist, dass sich das US-Wahlergebnis noch einmal ändert, konzentrieren wir uns daher eher auf Szenarien, die unter dem designierten US-Präsidenten Trump wahrscheinlich werden. Statistisch betrachtet, sollte es aber im kommenden Jahr – unabhängig davon, wie der Präsident letztendlich heißt – weiter nach oben gehen.
Stephan Feuerstein ist Chefredakteur des Börsenbriefes "Hebelzertifikate-Trader". Weitere Informationen zum Börsenbrief finden sie hier.
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