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Weihnachtskolumne

Donnerstag, 22. Dezember 2016 um 13:18

Von Bernd Niquet

Im Sommer bin ich in Marseille gewesen, aber natürlich nur im guten Marseille, in der Nähe des alten Hafens. In das schlechte und problembelastete Marseille habe ich mich selbstverständlich nicht getraut.

Umso froher bin ich, dass jetzt in der Vorweihnachtszeit ein „Weltspiegel Extra“ einen Bericht aus Marseille Nord, aus dem Viertel La Savine bringt. Zum ersten Mal durften dort Kameras drehen.

Was ich dabei sehe, ist meine persönliche Weihnachtsgeschichte. Nämlich wie sich dort Menschen um die Kinder kümmern, um sie von der Straße und den Drogendealers fernzuhalten. Es sind allesamt Männer mit nordafrikanischen Wurzeln, also gleichsam die Erzfeinde des selbsternannten Volkes in unserem Land, die hier mit den Kindern Fußball spielen und Rap-Musik machen.

Und ich habe selten in meinem Leben sympathischere Menschen gesehen als diese Männer. Sie wirken allesamt intelligent, realitätsbezogen und lebensklug. Ich wünschte, der durchschnittliche Deutsche würde nur über die Hälfte von deren Fähigkeiten verfügen.

Dabei habe ich ja selbst auch Angst, Angst vor den Problembezirken in Berlin, vor der riesigen Flüchtlingslawine. Wie passt das alles zusammen?

Für mich persönlich habe ich jetzt eine Antwort gefunden. Sie lautet: Das alles hat nichts mit Hautfarbe oder Rasse oder gar Religion zu tun. Hier dominieren ganz andere Dinge, das hat zu tun mit der Anzahl, der Konzentration und dem mangelnden Wohlstand.

Der Hauptfaktor, vor anderen Menschen Angst zu haben, ist das Bewusstsein, dass man selbst wohlhabend ist, die anderen hingegen bettelarm. Das stellt die wirkliche Bedrohung dar. Dem anderen fehlt es an nahezu allem, er könnte daher versuchen, es sich mit Gewalt bei mir zu beschaffen.

Würde das wegfallen, würde sich das Problem mit dem Rassismus erledigen, da bin ich ganz sicher.

Mit diesen Gedanken mache ich mich zu meinem Getränkehändler auf, denn nur bei ihm bekomme ich die wunderbaren Weihnachtsbiere kleiner bayerischer Privatbrauereien, die ich so sehr liebe und die es in einer Weltstadt wie Berlin ansonsten nicht zu kaufen gibt.

Ich kenne den Inhaber schon lange und halte ihn für einen Urbayern. Was ich an diesem Tag jedoch höre, haut mich fast um. Er ist in den 70er Jahren aus dem Iran gekommen und hat anschließend an der FU Politologie studiert. Heute jedoch ist er ein anerkannter Bayer und führt den besten Bierladen in der ganzen Stadt.

Ich wünsche frohe Weihnachten!

 

Anregungen oder Kritik bitte an Bernd Niquet

 

******* DAS ENDE EINES LANGEN ZYKLUS *** NEUES BUCH *******

Bernd Niquet, „IN TIEFSTEN SCHICHTEN“, Engelsdorfer Verlag, Leipzig 2015, 327 Seiten, 16 Euro, ISBN 978-3-95744-926-9.

Am besten portofrei direkt beim Verlag bestellen: www.engelsdorfer-verlag.de/db/autorwerke.php

Der obige Text spiegelt die Meinung der jeweiligen Autoren wider. Instock übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche rechtliche oder sonstige Ansprüche aus.

 

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