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2016 im Rückspiegel

Donnerstag, 5. Januar 2017 um 10:01

Von Thomas Grüner
Aufgrund des starken Schlussquartals geht 2016 tatsächlich als moderat positives Jahr in die Bücher ein. Die US-Aktienindizes erreichen teilweise zweistellige Zuwächse, der Dax beschließt 2016 mit einem Plus von 6,9 Prozent und auch der EuroStoxx 50 schafft es noch in den grünen Bereich. Der Ölpreis wertet um 50 Prozent auf. Ende gut, alles gut?

Endspurt sorgt für zaghaften Optimismus

Der Endspurt 2016 sorgt zumindest dafür, dass der zaghafte Optimismus ins neue Börsenjahr mitgenommen werden kann. Die bisherigen Umfragewerte der Banken deuten auf eine nur sehr moderat positive und einheitliche Erwartungshaltung hin. Ausreißer-Prognosen nach oben oder unten sind so gut wie nicht vorhanden.

Kurse machen Meinungen! Es scheint, als habe die moderate Entwicklung der vergangenen Jahre die Anleger in gewissem Sinne eingelullt. Zum dritten Mal in Folge beschließt der Dax das Jahr mit einem einstelligen Ergebnis – ein Novum in der Dax-Historie seit 1988!

Bedenken Sie aber: Der historische Schnitt der Aktienmarktrendite setzt sich aus zahlreichen Extremwerten zusammen. „Durchschnittliche“ Ergebnisse wie in 2014, 2015 und 2016 sind die Ausnahme – keinesfalls die Regel!

Die Alternativlosigkeit der Aktienmärkte wird immer mehr zum „Common Sense“. Das Niedrigzinsumfeld hinterlässt seine Spuren, auch wenn der Schritt hin zu Aktienmärkten vielen Anlegern immer noch enorm schwer fällt. Letztendlich wird also zum wiederholten Male entscheidend sein, ob Anleger tatsächlich auf breiter Front für nachhaltige Mittelzuflüsse in die Aktienmärkte sorgen oder nicht. Dazu müssen Anleger eben nicht nur über die Vorteile der Aktienmärkte reden, sondern auch tatsächlich investieren. Viel Geld verharrt noch immer an den Seitenlinien. Hier liegt die Nachfrage der Zukunft.

Aktien – aber defensiv!

Wenn schon Aktien, dann aber wenigstens defensiv – diese Herangehensweise leuchtet ein, erscheint simpel und auf den ersten Blick erfolgsversprechend. Was aber bedeutet „defensiv“? Hier tappen Anleger oftmals in die Falle und identifizieren diejenigen Werte als defensiv, die in der jüngsten Vergangenheit eine sehr gute Performance erzielt haben. ABER: Die Führungsrolle innerhalb der Länder und Sektoren wechselt schnell und überraschend. Früher galten die Versorger als bombensicher, dann wird der Pharma-Sektor zum Fels in der Brandung, aktuell sind Konsumgüter auf der Beliebtheitsskala ganz oben.

Kein Sektor verfügt allerdings über einen strukturellen Vorteil, der eine permanente Outperformance gegenüber anderen Sektoren ermöglicht! NIE! Nicht selten haben es gerade die „heute beliebten“ Sektoren schwer, in der Zukunft mit dem Gesamtmarkt mitzuhalten. Aktuell „unbeliebte“ Sektoren tendieren zu positiven Überraschungen – wie der Rohstoffsektor in 2016 und auch der Bankensektor im zweiten Halbjahr. Auch für 2017 gilt deshalb: Sich ausschließlich auf vermeintlich defensive Sektoren (der jüngsten Vergangenheit!) zu konzentrieren ist keine Sicherheitsvariante, sondern kann sich in der Zukunft als großes Risiko erweisen!

Fazit: Das Börsenjahr 2017 beginnt mit gemischten Gefühlen. Die engen Umfrageergebnisse zeigen moderaten Optimismus, aber eben auch „mangelnde Vorstellungskraft“. Der reife Bullenmarkt wird noch die ein oder andere kräftige Überraschung bereithalten! Grundvoraussetzung für den Anlageerfolg werden weiterhin die Basis-Tugenden Disziplin, Geduld und eine nachhaltige Strategie sein.

Der Kapitalmarktausblick für 2017 von Grüner Fisher Investments ist fertiggestellt. Sie können diese detaillierte Studie unter www.gruener-fisher.de kostenlos anfordern.

Fragen zum Beitrag beantworte ich gerne per E-Mail an feedback@gruener-fisher.de.

Thomas Grüner
ist Firmengründer und Chief Investment Officer der Vermögensverwaltung Grüner Fisher Investments. Weitere Informationen unter www.gruener-fisher.de.


Der obige Text spiegelt die Meinung der jeweiligen Autoren wider. Instock übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche rechtliche oder sonstige Ansprüche aus.

 

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