Von Bernd Niquet
Donald Trump bringt die Börsen zum Steigen. Doch warum? Weil er ein neues Modell für den Staat und die Wirtschaft einführen will? Ich denke, es ist eher das Gegenteil der Fall: Weil er andeutet, im gegenwärtigen Modell das Gaspedal noch tiefer zu treten.
Doch ist unsere gegenwärtige Wirtschaftsordnung wirklich alternativlos? Ist es der Freihandel und nur der Freihandel, der uns den Wohlstand sichert?
Würden wir ärmer werden, wenn wir im Winter keine Erdbeeren mehr essen und dafür in Spanien die Böden nicht mehr verseucht werden und die afrikanischen Arbeiter nicht länger in Sklaverei leben müssen? (Oder liegt die Weisheit in der Erkenntnis, dass Sklaverei besser ist als der Hungertod?)
Ich bin mittlerweile zum Fan von Trumps Berater Steve Bannon geworden. Ich habe das Interview mit ihm im Rahmen der CPAC-Tagung gesehen. Und es hat mir gefallen, was er gesagt hat.
Bannon sieht drei wichtige Säulen: Eine Außenpolitik der Stärke, einen Rückbau des Verwaltungsstaat und einen ökonomischen Nationalismus. Am kritischsten ist natürlich der ökonomische Nationalismus.
Die herrschende Theorie einer globalisierten Wirtschaft hat bereits im Jahr 1776 ihr Fundament erhalten, in Adam Smiths „Wealth of Nations“. Dort ist allerdings die berühmte unsichtbare Hand „die unsichtbare Hand der Vorsehung“. Ob das System allerdings auch ohne Gott optimal funktioniert, ist bis heute theoretisch wie praktisch nicht geklärt.
Sehr klar sieht man hingegen, dass viele von Karl Marx´ Thesen nahezu hundertprozentig eingetroffen sind: Ein freies Marktsystem führt zu Monopolen und zum Absinken der Löhne aufs Existenzminimum.
Können wir das wollen? Ich denke nicht. Es wird daher spannend, zu beobachten, ob sich die Trump-Administration wirkliche Veränderungen traut. Und ob sie eine Chance bekommt, sie zu realisieren.
Der ökonomische Nationalismus hat bisher keine theoretische Untermauerung erfahren. Ausprobieren könnte man trotzdem einiges davon.
Denn eines ist ganz sicher: Gottgegeben ist das System freier Märkte keinesfalls.
Anregungen oder Kritik bitte an Bernd Niquet.
******* DAS ENDE EINES LANGEN ZYKLUS *** NEUES BUCH *******
Bernd Niquet, „IN TIEFSTEN SCHICHTEN“, Engelsdorfer Verlag, Leipzig 2015, 327 Seiten, 16 Euro, ISBN 978-3-95744-926-9.
Am besten portofrei direkt beim Verlag bestellen: www.engelsdorfer-verlag.de/db/autorwerke.php
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