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Juchhu, wir haben wieder März 2000

Donnerstag, 19. Oktober 2017 um 13:24

Von Bernd Niquet

Ich habe es eigentlich niemals mehr für möglich gehalten, die Fabelsumme, die mein Konto und Depot im März 2000 ausgewiesen haben, jemals im Leben wieder erreichen zu können.

Doch jetzt, siebzehneinhalb Jahre später, ist es tatsächlich so weit. Ich habe die damalige Marke wirklich erreicht und überschritten. Und überdies in den vergangenen siebzehneinhalb Jahren von den herausgezogenen Erträgen gelebt.

Ist das eine überzeugende Langfriststrategie?

Ich denke schon, es ist aber auch eine Menge Glück dabei. Doch andererseits lagen auch zwei epochale Krisen dazwischen.

Für mich ist damit zudem der niemals gestorbene André Kostolany wieder lebendig geworden. Denn ich habe tatsächlich meine Aktien dann gekauft, wenn die Kanonen gedonnert haben, und sie anschließend stur liegengelassen.

Da waren natürlich Riesen-Flops dabei, zuletzt beispielsweise Eon und RWE sowie Commerzbank und Deutsche Bank. Das schmerzt im Kopf und im Portemonnaie.

Doch so etwas hält ein gut gestreutes Portfolio aus, bei dem man natürlich niemals nur Luschen ausgewählt hat, sondern auch Verdoppler, Verdreifacher und sogar einen Versiebenfacher.

Und in dessen Zentrum immer der Dax steht. Und auch Diversifizierungen in die Rohstoffe hinein existieren.

Natürlich wird es auch wieder Krisen geben. Würde ich gerne Wetten eingehen, dann hätte ich sicherlich viel Geld darauf gewettet, dass die Börse heute weit tiefer steht als sie das jetzt tatsächlich tut. Wer weiß, vielleicht kommt so eine Krise ja bald. Oder in ein paar Jahren oder Jahrzehnten.

Die vergangenen siebzehneinhalb Jahre machen mich jedoch zuversichtlich, dass die Buy-and-hold-Strategie trotz aller Verbrämung doch irgendwie ihren Reiz besitzt.

Für mich reicht sie jedenfalls aus. Ich brauche keine intelligenteren Strategien.

P.S.: Erst als ich diese Kolumne fertig geschrieben und bereits abgeschickt habe, erfahre ich, dass just heute, am 19. Oktober 2007, der dreißigste Jahrestag des großen Crashs von 1987 ist.

Na, wenn das keinen beinahe unglaublichen historischen Zufall darstellt. Und vor allem eine noch bessere Unterstützung.

 

Anregungen oder Kritik bitte an Bernd Niquet

******* DAS ENDE EINES LANGEN ZYKLUS *** NEUES BUCH *******

Bernd Niquet, „IN TIEFSTEN SCHICHTEN“, Engelsdorfer Verlag, Leipzig 2015, 327 Seiten, 16 Euro, ISBN 978-3-95744-926-9.

Am besten portofrei direkt beim Verlag bestellen: www.engelsdorfer-verlag.de/db/autorwerke.php

Der obige Text spiegelt die Meinung der jeweiligen Autoren wider. Instock übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche rechtliche oder sonstige Ansprüche aus.

 

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