Von Stephan Feuerstein
Die Bilanzsaison läuft bislang im Großen und Ganzen zufriedenstellend, so dass der Aktienmarkt auch weiter haussiert. Die Entscheidung der Europäischen Zentralbank, die expansive Geldpolitik etwas zu reduzieren, hat an den Finanzmärkten entsprechende Reaktionen hervorgerufen. Während vor allem hierzulande der Dax auf ein neues Allzeithoch nach oben geklettert war, gab der Euro gegenüber dem US-Dollar nach.
Aus technischer Sicht hat der Euro gegenüber dem US-Dollar damit eine obere Umkehrformation ausgebildet beziehungsweise vollendet. Es ist daher davon auszugehen, dass die Gemeinschaftswährung gegenüber dem Greenback auch in den kommenden Wochen weiter an Wert abgeben dürfte, so dass wir ein Kursziel von etwa 1,13 US-Dollar für möglich halten.
Interessantes Währungspaar
Interessant ist aktuell aber auch das Währungspaar Euro gegenüber der Türkischen Lira. So befindet sich der Euro hier seit 2015 in einem wahren Höhenflug. Immerhin startete die Bewegung bei etwa 2,60 TRY auf nunmehr rund 4,40 TRY. Damit sollte aber noch nicht Schluss sein. Zwar hat sich die Lira nach der Freilassung des deutschen Menschenrechtlers Steudtner in der vergangenen Woche wieder fester präsentiert, dies dürfte sich allerdings als Strohfeuer erweisen. Immerhin reagiert das Währungspaar extrem auf politische Ereignisse in der Türkei. Dass die Politik des türkischen Staatschefs zu gewissen Differenzen mit Europa und speziell mit Deutschland geführt hat, war daher in den vergangenen Monaten auch am Kursverlauf der Türkischen Lira abzulesen. Solange sich diese Politik weiter fortsetzt, dürfte auch die Türkische Lira weiter schwach bleiben beziehungsweise der Euro sich entsprechend kräftig präsentieren. Kurzfristige Rücksetzer würden sich daher für die eine oder andere strategische Long-Position anbieten.
Nachdem EZB-Chef Draghi in der vergangenen Woche das Feuer am Aktienmarkt weiter entfachen konnte, richtet sich der Blick nun auf FED-Chefin Yellen. Denn mit der Sitzung der US-Notenbank in dieser Woche könnte sich auch entscheiden, ob die Rallye in die nächste Runde geht oder sich doch vielmehr dem Ende neigt.
Stephan Feuerstein ist Chefredakteur des Börsenbriefes "Hebelzertifikate-Trader". Weitere Informationen zum Börsenbrief finden sie hier.
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