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Worauf jetzt zu achten ist

Donnerstag, 4. Januar 2018 um 13:29

Von Bernd Niquet

What shall we do with the drunken sailor early in the morning? Wer zum Jahresanfang etwas mit der Geldanlage vor hat, steht vor schwierigen Fragen. Eigentlich ist das ja immer so, doch dieses Mal ist es anders.

Dass der Aktienzyklus bereits sehr alt ist, ist unbestritten. So etwas hat es schon oft gegeben. Doch dass es vom Ertrag her in so einer Phase keine Alternative zu Aktien gibt, das ist neu.

Heute Anleihen oder Immobilien zu kaufen, bringt kaum Ertrag, nur Überbewertung.

Eigentlich müsste daher alles Geld an die Aktienmärkte fließen, oder? So werden wir es jedenfalls jetzt überall hören, wenn wir den Fernseher oder das Radio einschalten oder die Börsenberichte lesen.

Die Kurse steigen, weil immer mehr anlagesuchendes Geld an die Aktienbörsen fließt.

Niemand kann sagen, wie die Börsen sich tatsächlich in diesem Jahr entwickeln werden, doch eines ist klar: Wer an so einen Unsinn glaubt, hat von der Börse nichts verstanden.

Selbst wenn die EZB die Geldmenge noch einmal verdoppeln und die Aktienkurse weiter heftig steigen würden, wäre netto kein einziger Euro mehr an die Märkte geflossen als vorher.

Der Grund dafür ist ziemlich trivial: Weil nämlich jedem Kauf immer ein Verkauf entsprechen muss.

Und warum sind die Aktienkurse dann so rapide gestiegen? Weil es den Käufern wichtiger war, zu kaufen, als den Verkäufern, zu verkaufen. Man musste die Kurse hochbieten, um die Aktienbesitzer dazu zu bringen, ihre Gewinne einzufahren und sich von ihren Aktien zu trennen.

Einfach gesprochen: Wir spielen immer noch dieselbe Reise nach Jerusalem wie vor zehn, zwanzig oder vor hundert Jahren. Nur dass sich das Tempo, die Intensität und die Ausschläge enorm erhöht haben. Doch das ändert nichts daran: Wenn irgendwann die Musik zu spielen aufhört, dann hat derjenige verloren, der keinen sicheren Stuhl in Beschlag nehmen kann.

Was wir in den vergangenen Jahren erlebt haben, ist die Reise nach Jerusalem auf Speed. Das ist in etwa genauso gefährlich, wie auf einem Schiff mit betrunkenen Matrosen zu segeln.

Das kann gut gehen, muss es aber nicht. Am besten, man kauft sich ein Rettungsboot oder bleibt zumindest mit einem Bein aus dem Spiel draußen.

Anregungen oder Kritik bitte an Bernd Niquet

******* DAS ENDE EINES LANGEN ZYKLUS *** NEUES BUCH *******

Bernd Niquet, „IN TIEFSTEN SCHICHTEN“, Engelsdorfer Verlag, Leipzig 2015, 327 Seiten, 16 Euro, ISBN 978-3-95744-926-9.

Am besten portofrei direkt beim Verlag bestellen: www.engelsdorfer-verlag.de/db/autorwerke.php

Der obige Text spiegelt die Meinung der jeweiligen Autoren wider. Instock übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche rechtliche oder sonstige Ansprüche aus.

 

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