Von Stephan Feuerstein
Der Start in das neue Börsenjahr ist jedenfalls schon einmal prächtig verlaufen, konnten die führenden Aktienmärkte doch ordentlich zulegen. Untermauert wird dies von guten Konjunkturdaten, doch genau da liegt schon der erste Punkt, der im neuen Jahr beachtet werden muss.
Die Konjunktur sollte laufen – aber nicht zu gut
Eigentlich lief die US-Konjunktur im vergangenen Jahr ganz gut. Eine weitere Steigerung dürfte diese nun durch die US-Steuerreform erfahren, die noch kurz vor dem Jahreswechsel beschlossen wurde. Damit dürften die Zahlen der Unternehmen entsprechend freundlich ausfallen, allerdings sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass dies bereits in den Kursen weitgehend enthalten sein sollte. Zieht mit der Steuerreform neben der US-Konjunktur aber dann auch die US-Inflationsrate etwas deutlicher als geplant an beziehungsweise droht auch der Aktienmarkt heißzulaufen, dürfte der neue FED-Chef Jerome Powell voraussichtlich rascher und weiter die Zinsen anheben, als dies aktuell geplant ist. Die noch amtierende FED-Chefin Yellen hatte ja für 2018 mit vier weiteren Zinsanhebungen gerechnet. Aber auch hierzulande darf man gespannt sein, wann sich die Europäische Zentralbank allmählich von der Politik des billigen Geldes verabschiedet, die nach der Finanzkrise 2008 eingeleitet wurde. In der Vergangenheit waren deutlich angehobene Zinsen dann immer ein starkes Warnsignal für den Aktienmarkt. Noch dürfte es hier aber nicht soweit sein, so dass die Börsenampeln noch auf Grün zu stehen scheinen.
US-Dollar wieder fester?
Abhängig von der Vorgehensweise der Notenbanken ergeben sich auch Impulse für das Währungspaar Euro / US-Dollar. Sollte es zu den angekündigten vier Zinsanhebungen in den USA kommen, während die EZB sich weiter Zeit lässt, dürfte dies den US-Dollar stärken. Entzieht die EZB dem Markt hingegen schneller oder mehr Geld, als dies aktuell erwartet wird, dürfte der Euro seinen jüngst begonnenen Anstieg weiter fortsetzen. Auch hier gilt es daher, die Konjunkturdaten weiter im Blick zu behalten.
Auch ohne die US-Steuerreform richtet sich der Blick in Kürze wieder auf die Quartalszahlen. Schließlich ist der Aktienmarkt in den vergangenen Monaten gut gelaufen und die Erwartungen an die Unternehmen dürften auch nach dem guten Jahresstart nicht gesunken sein. Man darf daher darauf gespannt sein, welche Impulse von dieser Seite Ende des Monats gesetzt werden.
Stephan Feuerstein ist Chefredakteur des Börsenbriefes "Hebelzertifikate-Trader". Weitere Informationen zum Börsenbrief finden sie hier.
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