Von Stephan Feuerstein
Es ist aus aktueller Sicht nicht davon auszugehen, dass die jüngst vom US-Präsidenten Trump angekündigten Zölle für chinesische Produkte nicht in Kraft treten werden (wobei Trump sich immer wieder auch durch seine Sprunghaftigkeit und damit Unberechenbarkeit auszeichnet). Damit dürfte auch die Antwort Chinas mit entsprechenden Gegenmaßnahmen rasch zum Tragen kommen. Wie bei einem beleidigten Kind hat Trump aber für diesen Fall bereits eine deutliche Ausweitung der Handelsbarrieren angekündigt. „Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte“, greift in diesem Fall leider nicht, da als Folge des US-Handelsstreits mit China auch die deutsche Exportwirtschaft einen erheblichen Schaden davontragen dürfte.
Politische Unsicherheit
Als wäre der begonnene und sich weiter zuspitzende Handelsstreit zwischen den USA und China nicht bereits genug an schlechten Nachrichten, kommt nun auch noch die europäische Politik ins Spiel. So treibt die CSU aktuell Bundeskanzlerin Merkel vor sich her und sorgt damit für einen weiteren Vertrauensverlust in ihre gemeinsame Politik. Was nun, wenn dieses Bündnis zerbricht? Auch hier ergibt sich ein ordentliches Maß an Unsicherheit, die sich in entsprechendem Abgabedruck offenbart. Last but not least sorgt die neue Regierung in Italien für Spannungen innerhalb der Europäischen Union, die ohnehin durch die unterschiedlichen Vorgehensweisen im Hinblick auf die Asylpolitik deutlich gespalten ist. Auch dieses Geschehen lässt aktuell keinen baldigen Lichtblick erkennen, so dass die damit verbundene Angst die Aktienkurse weiter drücken sollte.
An der Börse wird die Zukunft gehandelt
Ebenfalls zum Nachdenken regt auch die Zinspolitik der Notenbanken an. Während die USA bereits die Liquidität mit den Zinsanhebungen abschöpfen, hat die Europäische Zentralbank dies für Ende des Jahres in Aussicht gestellt. Man darf allerdings gespannt sein, wie die wirtschaftlich keinesfalls homogenen EU-Länder dies verkraften können. Aus aktueller Sicht könnte es daher etwas turbulenter werden, womit sich ein weiterer Belastungsfaktor in die oben aufgezählte Reihe eingliedert. Da wir uns schließlich auch noch vor den statistisch schlechtesten Börsenmonaten befinden, könnte die begonnene Talfahrt durchaus noch etwas anhalten beziehungsweise sogar noch weitere Dynamik aufbauen. Zum Glück lässt sich mit Hebelzertifikaten aber auch auf fallende Notierungen setzen, wie wir beispielsweise mit unserer in der Vorwoche im Hebelzertifikate-Trader vorgestellen Strategie auf den österreichischen Aktienindex ATX (WKN DM8FSV) dargestellt haben. Es bietet sich mittlerweile aber auch an, die großen Aktienindizes im näheren Blickfeld zu behalten, um in Hinblick auf eine weitere Eintrübung der Situation dann rasch reagieren zu können.
Stephan Feuerstein ist Chefredakteur des Börsenbriefes "Hebelzertifikate-Trader". Weitere Informationen zum Börsenbrief finden sie hier.
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