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Sehr attraktive Gelegenheiten?

Dienstag, 30. Oktober 2018 um 10:23

Von Stephan Feuerstein
Der Unterschied von einer Korrektur zu einem Crash dürfte wohl sein, dass sich ein Crash schneller und heftiger vollzieht (mit entsprechend heftigeren Ausschlägen). Eine Korrektur kann hingegen länger dauern, muss aber nicht unbedingt deswegen geringer ausfallen. Auch hier kann es zu einer Übertreibung nach unten kommen, wie es in vielen Fällen zuvor auch zu einer Übertreibung nach oben gekommen ist. Genau diese übertriebenen Endphasen einer „Korrektur“ werden im Anschluss dann ebenfalls wieder „korrigiert“, so dass man gerade bei solchen Tendenzen sehr wachsam sein sollte. Schließlich ergeben sich gerade bei Übertreibungen nach oben oder unten oftmals sehr attraktive Gelegenheiten an den Börsen.

Negative Einflussfaktoren bleiben

Auch wenn sich der Dax von seinem Hoch zu Beginn des Jahres, als der Index kurzzeitig bis knapp an die Marke von 13.600 Punkten klettern konnte, mittlerweile doch sehr deutlich entfernt hat, bleibt die Gefahr weiterhin vorhanden, dass der Index auch in den kommenden Wochen weiter zur Schwäche neigen wird. Schließlich hat sich an den kritischen Einflussfaktoren bislang nicht wirklich eine Änderung ergeben. Die bislang noch gut laufende US-Konjunktur dürfte die US-Notenbank auch im kommenden Jahr zu weiteren Zinsschritten nach oben bewegen. Der Aufschwung ist allerdings in besonderem Maße der Trumpschen Steuerreform geschuldet. Dieser eher kurzfristige Impuls dürfte aber in den kommenden Jahren komplett in sich zusammenfallen und die daraus entstehenden Schulden sollten sich bemerkbar machen. Ebenfalls nicht für weitere Höhenflüge sorgt auch die rückläufige Konjunkturentwicklung in China. Hier stellt sich weiterhin die Frage, ob es in dem einen oder anderen Segment eine Blasenbildung gibt, die in der nicht allzu fernen Zukunft sogar negative Impulse mit sich bringen kann. Hierzulande bleibt Italien nach wie vor ein Thema, da sich die EZB dadurch gezwungen sehen könnte, das Zinsniveau über 2019 hinaus auf einem niedrigen Niveau zu halten. Nicht nur der Chef der Deutschen Bundesbank, Jens Weidmann, sieht diese Entwicklung als ungesund an. Last but not least gibt auch US-Präsident Donald Trump mit seiner insgesamt fragwürdigen Vorgehensweise immer wieder Anlass zur Sorge, was dabei auch Rückschläge für die wirtschaftliche Entwicklung mit sich bringen kann.

Noch kein Schnäppchenniveau

Damit ergibt sich an den Aktienmärkten noch kein Schnäppchenniveau. Zwar ist eine kleine Zwischenerholung in den kommenden Tagen nicht unwahrscheinlich, diese sollte aber nicht von langer Dauer sein. Schließlich lässt die sehr langfristige Betrachtung über die vergangenen Jahrzehnte ebenfalls den Schluss zu, dass es sich aktuell „nur“ um eine Korrektur handelt, die aber erst begonnen haben könnte.

Stephan Feuerstein ist Chefredakteur des Börsenbriefes "Hebelzertifikate-Trader". Weitere Informationen zum Börsenbrief finden sie hier.

Der obige Text spiegelt die Meinung der jeweiligen Autoren wider. Instock übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche rechtliche oder sonstige Ansprüche aus.

 

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