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Das Schlimmste ist, wenn man Recht hat

Donnerstag, 1. November 2018 um 13:59

Von Bernd Niquet

In der vergangenen Woche habe ich für mein neues Buch geworben, heute gebe ich Ihnen den Ratschlag: Schreiben Sie bloß selbst keine Bücher!

Kaufen Sie lieber Aktien. Das ist zeitsparender, lukrativer und vor allem stressfreier. Doch auch hier: Äußern Sie sich nicht! Kaufen Sie Aktien und schweigen Sie! Vor allem: keine Prognosen!

Denn mit Prognosen können Sie nur reinfallen: Liegen Sie daneben, macht man sich über Sie lustig. Haben Sie jedoch gegenüber den anderen Recht, ist es umso schlimmer.

Ich zitiere hier einen meiner Lieblingsschriftsteller, Walter Kempowski, aus einem ganz anderen Zusammenhang: „Das Schlimmste ist, wenn man Recht hat. Das vergessen einem die anderen nie.“

Und machen Sie um Gottes Willen nichts besser als die anderen, und wenn, dann halten Sie schön den Mund. Man wird es Ihnen ansonsten neiden. Gerade hat ein Freund von mir ein Konzert mit tollen Bands veranstaltet für relativ wenig Eintritt. Und seitdem ist er bei manchen unten durch.

Irgendwie ist das ja klar, denke ich mir, doch Naivlinge wie ich brauchen immer etwas länger, um das zu begreifen.

Auch dass man keine Anlehnungen an reale Personen in Büchern machen soll. Und wenn doch, muss man tunlichst vermeiden, dass sie das lesen. Und nicht so dumm sein, wie ich neulich, so jemandem so ein Buch zu geben.

Denn Bücher sind Bücher und die Realität ist die Realität. Ohne herbe Missverständnisse läuft hier nichts.

Und Aktien sind natürlich Aktien. Also am besten Aktien kaufen, auf die lange Sicht reich werden und schön die Klappe halten. Es sei denn, man benötigt für das Selbstwertgefühl das Vorzeigen des eigenen Wohlstandes.

Dann jedoch ist sowieso alles aussichtslos. Dann sollte man auch gar nicht mit Aktien anfangen.

Sondern sich lieber gleich einen SUV auf Kredit kaufen. Denn solch ein Augenblick, gelebt im Paradies, wird nicht zu teuer mit dem Ende gebüßt.

Anregungen oder Kritik bitte an Bernd Niquet

 

******* Von Bernd Niquet ist ein neues Buch erschienen *******

Bernd Niquet, „Jenseits des Geldes. VIERTER TEIL“, Engelsdorfer Verlag, Leipzig 2018, 618 Seiten, 18 Euro

Am besten portofrei direkt beim Verlag bestellen: www.engelsdorfer-verlag.de

oder bei Amazon


 

Bernd Niquet erzählt darin die Geschichte vom ungewöhnlichen Leben seines Protagonisten weiter. Auch dieses Mal geht es um die grundlegende Frage, an der der Autor seit mittlerweile drei Jahrzehnten arbeitet, nämlich wie sich das Leben und die Reflexionen darüber im Zeitablauf entwickeln und verändern. Und wie bei jeder echten Entwicklungsgeschichte, so ist auch hier kein Ende absehbar. Die ersten drei Bände von »Jenseits des Geldes« sind in den Jahren 2011 bis 2013 im Engelsdorfer Verlag erschienen, und die nächsten drei Teile existieren bereits in Rohform und werden vom Einbruch der Flüchtlingskrise in die abgeschottete Welt, von anwachsenden Auseinandersetzungen sowie einem niemals für möglich gehaltenen Zerwürfnis handeln.

Der obige Text spiegelt die Meinung der jeweiligen Autoren wider. Instock übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche rechtliche oder sonstige Ansprüche aus.

 

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