Von Stephan Feuerstein
Das neue Jahr an den Aktienmärkten hat in Bezug auf die Kursnotierungen zwar nicht ganz so begonnen, wie es geendet hat, dennoch suchen die Titel noch eine klare Richtung. Im Hinblick auf das fundamentale Umfeld hat sich hingegen wenig bis gar keine Änderung ergeben. Zwar drückt die Hoffnung auf eine Beilegung des Handelsstreits zwischen den USA und China hin und wieder die Kurse nach oben, wirklich klar ist die Situation aber nach wie vor nicht.
Hansdampf in allen (außenpolitischen) Gassen?
Für US-Präsident Trump wird das Regieren mit dem an die Demokraten verlorenen US-Repräsentantenhaus schwieriger, was sich bereits im Hinblick auf den Regierungsstillstand („government shutdown“) zeigt. Hier hat Trump eine Einigung im Haushaltsstreit an die Bewilligung von rund 5 Milliarden US-Dollar für den Bau der Mauer zu Mexiko geknüpft. Es ist davon auszugehen, dass die Demokraten es Trump in den kommenden beiden Jahren seiner Amtszeit keinesfalls leicht machen werden. Und so sollte es auch nicht verwundern, wenn er künftig wieder vermehrt die Außenpolitik durcheinanderbringt. Hierbei scheint er besonders auch Deutschland ins Visier genommen zu haben, wie bereits die Ankündigungen der Vergangenheit offenbaren. Man darf also gespannt sein, wie sich die Situation diesbezüglich entwickeln wird. Mit Dämpfern sollte aber hier ebenso wie bei anderen außenpolitischen Brandherden (China, Iran, ...) gerechnet werden. Heftige Schwankungen sollte man daher auch in den kommenden Monaten einplanen!
Zenit überschritten?
Die US-Steuerreform erweist sich mehr und mehr als Strohfeuer. Wir hatten darauf im vergangenen Jahr bereits mehrfach hingewiesen und dabei darauf aufmerksam gemacht, dass die Konjunkturerwartungen vielfach zu hoch angelegt sind. Für einen klaren Dämpfer hat nun Apple gesorgt. So wurde eine Gewinnwarnung bekannt gegeben (was bei dem Unternehmen so gut wie nie vorkommt). Damit stellt sich die Frage, ob neben Apple vielleicht noch das eine oder andere Unternehmen zu hoch bewertet ist. Schließlich leidet Apple unter anderem auch unter dem Handelskrieg mit China, was sich aber auch bei anderen Unternehmen in den Zahlen niederschlagen sollte. Wir sind daher nicht so optimistisch und gehen am Aktienmarkt vorerst von weiteren Enttäuschungen aus. Auch hier sollte man daher von einer erhöhten Schwankungsfreudigkeit ausgehen!
Stephan Feuerstein ist Chefredakteur des Börsenbriefes "Hebelzertifikate-Trader". Weitere Informationen zum Börsenbrief finden sie hier.
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