Von Bernd Niquet
Haben Sie sich schon einmal den aktuellen Chart des Dow Jones angeschaut? Wie er seit Dezember von unter 22.000 Punkten nahezu senkrecht auf mehr als 26.000 hochgeschossen ist?
So etwas gibt es normalerweise nicht. Vielleicht für Pennystocks, aber nicht für einen breiten Index. Das ist, als wäre im Winter plötzlich Sommer.
Und genau das haben wir ja gegenwärtig. Da ich jedoch gerade dabei bin, an mir selbst die Phänomene der Wetterfühligkeit zu erforschen, ist das natürlich ein willkommenes Geschenk.
Erstaunlicherweise zeigt sich dabei gegenwärtig nicht nur bei mir, dass das stabile Hoch der vergangenen zehn Tage mit Temperaturen von bis zu 15 oder gar 20 Grad nicht nur Wohlgefühl erzeugt. Viele Leute leiden jetzt nämlich unter Wetterphänomenen wie Kopfschmerzen und Ähnlichem.
Meine Überlegung dabei ist, dass das möglicherweise daran liegt, dass Wetterlagen dann, wenn sie zur jahreszeitlichen Unzeit kommen, Beschwerden erzeugen können.
Ein Freund schreibt mir dazu etwas, das mich auf eine ganz neue Idee und damit einen neuen Forschungsansatz bringt, nämlich die Felltheorie. Er meint: So wie die Tiere ihr dickes Fell verlieren, so schwimmen uns die Felle davon.
Das mit dem Fell finde ich eine gute Metapher, sogar für die Ereignisse an der Wall Street. Ganz allgemein ausgedrückt: Wenn etwas zu extrem verläuft und/oder zur falschen Zeit passiert, dann ist Vorsicht angebracht!
Jetzt haben Tiere noch ihr Winterfell an und die Menschen tragen ihr imaginäres Fell ebenfalls noch. Kommt daher eine extreme Wärmephase, dann erdrückt uns diese fast. Wohingegen sie uns im Sommer durchweg Wohlempfinden bereitet.
Ist es also im Winter plötzlich Sommer – Vorsicht! Genauso wie bei Winter im Sommer – Vorsicht! Läuft etwas aus dem normalen Zusammenhang heraus – Vorsicht! Haben wir jedes Jahr neue Rekordtemperaturen – Vorsicht!
Steigen die Aktien nicht mehr – Vorsicht! Steigen sie jedoch zu schnell, dann ebenfalls – Vorsicht!
Fangen Frauen an, sich wie Männer zu verhalten – Vorsicht! Werden die Männer daraufhin fraulich – noch mehr Vorsicht!
Steigen die Zinsen zu hoch – Vorsicht! Fallen sie allerdings zu tief – Vorsicht! Werden sie hingegen negativ, dann ist das, als käme plötzlich eine neue Gattung auf – dann schnell heraus und nichts wie weg!
Denn letztlich sind wir Menschen ja auch nur Tiere. Tragen wir das falsche Fell, wird es extrem. Ist hingegen die Reproduktion des Ganzen in Gefahr – dann schnell heraus und nichts wie weg!
Anregungen oder Kritik bitte an Bernd Niquet.
******* Von Bernd Niquet ist ein neues Buch erschienen *******
Bernd Niquet, „Jenseits des Geldes. VIERTER TEIL“, Engelsdorfer Verlag, Leipzig 2018, 618 Seiten, 18 Euro
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Bernd Niquet erzählt darin die Geschichte vom ungewöhnlichen Leben seines Protagonisten weiter. Auch dieses Mal geht es um die grundlegende Frage, an der der Autor seit mittlerweile drei Jahrzehnten arbeitet, nämlich wie sich das Leben und die Reflexionen darüber im Zeitablauf entwickeln und verändern. Und wie bei jeder echten Entwicklungsgeschichte, so ist auch hier kein Ende absehbar. Die ersten drei Bände von »Jenseits des Geldes« sind in den Jahren 2011 bis 2013 im Engelsdorfer Verlag erschienen, und die nächsten drei Teile existieren bereits in Rohform und werden vom Einbruch der Flüchtlingskrise in die abgeschottete Welt, von anwachsenden Auseinandersetzungen sowie einem niemals für möglich gehaltenen Zerwürfnis handeln.
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