Von Stephan Feuerstein
Die Aktienmärkte sind freundlich in die neue Woche und gleichzeitig auch in den Börsenmonat April gestartet. Dieser zeigt sich im langfristigen Vergleich als der beste Börsenmonat beziehungsweise hat im Schnitt die höchsten Gewinne mit sich gebracht. Wenngleich das saisonale Umfeld damit aktuell nicht besser sein könnte, werden die Kurse derzeit vor allem von der Politik gemacht. Dabei richten sich die Augen nach dem Verstreichen des ersten Ablaufdatums immer noch nach London, wo das Brexit-Chaos in die Verlängerung geht. Die „Chancen“ auf einen harten Brexit nehmen dabei weiter zu.
Während die Aktienmärkte nun vermehrt von einem ungeregelten Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union ausgehen, verkommen die Abstimmungen im britischen Unterhaus zu einer lächerlichen Farce. Es bleibt allerdings abzuwarten, ob die Europäische Union einer deutlichen Verlängerung des britischen Austritts zustimmt und damit das britische zu einem europäischen Problem macht. Dies würde an den Märkten sicherlich keinen positiven Impuls darstellen. Vor allem, da die Aktienmärkte auf das Geschehen in London mittlerweile nicht mehr reagieren, so dass man davon ausgehen darf, dass der harte Brexit zumindest zu einem großen Teil bereits in den Kursen steckt.
Aufhellung aus China
Damit richtet sich der Blick wieder nach China. So konnte die zweitgrößte Volkswirtschaft zum Wochenauftakt positive Konjunkturdaten verkünden, was auch die Aktienmärkte hierzulande unterstützte. Schließlich hatte die wirtschaftliche Auseinandersetzung zwischen den USA und China auch in der chinesischen Wirtschaft Spuren hinterlassen, womit sich die Frage stellt, ob China der Weltkonjunktur einen weiteren Dämpfer verpasst. Offensichtlich scheint dies aber nicht der Fall zu sein.
Doch auch beim Thema Handelsstreit preist die Börse derzeit eine zufriedenstellende Lösung ein. Sollte diese dann tatsächlich kommen, dürfte ein positiver Impuls zwar immer noch kurstreibend sein, die Überraschung an sich wurde aber bereits vorweggenommen. Schlimmer wäre es hingegen, wenn die Einigung zwischen den USA und China nicht ganz so harmonisch ausfallen würde. Da aber auch Trump mittlerweile bemerkt hat, dass die US-Wirtschaft von seiner Abschottungspolitik einen Dämpfer erhalten hat, dürfte dies ein eher unwahrscheinliches Szenario sein.
Stephan Feuerstein ist Chefredakteur des Börsenbriefes "Hebelzertifikate-Trader". Weitere Informationen zum Börsenbrief finden sie hier.
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