Von Stephan Feuerstein
Die Deutsche Bank streicht 18.000 Stellen. Dies ist heftig, allerdings angesichts der Ertragsstärke des Unternehmens sicherlich ein richtiger und vor allem konsequenter Schritt. Man hat kein Interesse mehr an unprofitablen Geschäftsfeldern und reduziert damit Kosten. Aber das deutsche Geldhaus ist nicht das einzige Unternehmen, das sich von Mitarbeitern trennt. Zuletzt fielen hier unter anderem BASF oder Ford mit deutlichen Stellenstreichungen auf. Da stellt sich der normale Anleger durchaus die Frage, wie dies mit dem vielfach angepriesenen Aufschwung harmoniert.
Zehn Jahre Börsenhausse
Anfang 2009 startete an den Aktienmärkten eine geradezu atemberaubende Aufwärtsbewegung. Allerdings fällt vor allem in den vergangenen Monaten auf, dass die Bewegung etwas an Dynamik zu verlieren scheint. Auch die Tatsache, dass Unternehmen vermehrt Stellen abbauen, spricht nicht unbedingt für ein gutes Fundament für eine langfristige Fortsetzung der aufwärts gerichteten Bewegung. Daneben hat sich die Welt auch unter dem amtierenden US-Präsidenten Trump stark gewandelt. Dieser mischt sich in wirtschaftliche Abläufe ein, was beispielsweise den Handelskrieg mit China zur Folge hat. Dessen Auswirkungen machen sich immer stärker bemerkbar und lähmen die Entwicklung der weltweiten Konjunktur. Die Schwellenländer insgesamt verlangsamen ihr Entwicklungstempo sehr deutlich, da die Phase der raschen Industrialisierung der vergangenen zwei Jahrzehnte sich offenbar dem Ende zu neigen scheint. Auch hier sind die Auswirkungen in den Industrienationen mittlerweile klar zu bemerken.
Startet ein Währungskrieg?
Es ist kein Geheimnis, dass Trump ein (aus seiner Sicht) zu teurer US-Dollar ein Dorn im Auge ist. So bemängelt er immer wieder das unfaire Verhalten der Europäischen Zentralbank oder auch der japanischen Notenbank. Gleichzeitig wird er aber auch nicht müde, den amtierenden Chef der US-Notenbank, Jerome Powell, immer wieder für seine Entscheidungen zu kritisieren. Interessanterweise besetzt Trump neue Notenbank-Gouverneursposten mit seinen Getreuen. Aktuell löst vor allem Trumps inoffizielle Beraterin, Judy Shelton, lautstarke Kritik aus. Schließlich ist Shelton eine Kritikerin der Notenbank, die sich zudem für eine neue Form des Goldstandards ausspricht. Alleine Überlegungen in dieser Richtung sollten den Goldpreis daher weiter stärken. Im Hebelzertifikate-Trader hatten wir daher zuletzt eine Long-Position auf das Edelmetall (WKN UV5VPA) vorgestellt, die auf aktuellem Niveau immer noch interessant ist.
Stephan Feuerstein ist Chefredakteur des Börsenbriefes "Hebelzertifikate-Trader". Weitere Informationen zum Börsenbrief finden sie hier.
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