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Reich werden mit Corona

Donnerstag, 23. April 2020 um 10:20

Von Bernd Niquet

Die Kanzlerin hat sich jetzt klar positioniert. Sie möchte lieber Pleiteorgien als Diskussionsorgien. Ich denke, sie wird sie bekommen.

Aus diesem Grund möchte ich heute einmal auf ein paar weithin unbeachtete Aspekte von misslungenen und gelungenen Staatsinterventionen in den Wirtschaftskreislauf eingehen.

Ich denke, die Folgen des Shutdowns unserer Wirtschaft werden für viele Menschen zu einer Katastrophe werden, für die Gesamtheit der Volkswirtschaft könnten sich jedoch ganz andere Effekte ergeben.

Besonders viele Pleiten wird es sicherlich im Tourismus- und Gaststättenbereich geben, was mich besonders schmerzt. Das wird viele Existenzen vernichten. Leiden werden jedoch nur die jetzigen Inhaber, nicht aber die Hotels und Restaurants selbst. Sie sind ja hinterher immer noch da. Sie gehören dann nur jemand anderem.

So sieht das beim Fall von gescheiterten oder aufgrund der Masse unmöglich zu bewerkstelligenden Staatshilfen aus.

Werfen wir nun einen Blick darauf, welche Wirkungen gelungene Eingriffe haben. Dazu ein paar Vorbemerkungen:

(1) In keiner Volkswirtschaft kann etwas aus dem Nichts heraus geschaffen werden. Mit einer Ausnahme. Und diese ist nicht das Geld. Denn wer von der EZB Geld haben will, muss ihr einen Gegenwert überlassen. Und das gilt ganz generell überall in der Wirtschaft: Wer etwas haben will, muss dafür etwas geben. Und wenn er nichts hat, muss er sich verschulden. Damit unterliegt er dann dem Zwang zur Rückzahlung.

(2) Die Schaffung von Werten aus dem Nichts kann aus dem Grund nicht gelingen, weil jedem neugeschaffenen Wert immer eine gleichhohe Verbindlichkeit gegenübersteht. Wenn ich mir ein Haus auf Kredit baue, werde ich dadurch nicht reicher, weil der Investitionssumme immer eine Verbindlichkeit entspricht, die ich schuldig bin, im Zeitablauf abzubezahlen.

(Quintessenz) Damit komme ich zu der Ausnahme. Wenn der Staat sich jetzt heftig verschuldet, um die (selbstverschuldeten) Folgen des wirtschaftlichen Shutdowns zu bekämpfen, schafft er wie aus der Box der Pandora plötzlich Werte aus dem Nichts.

Denn er gibt Anleihen aus, die entweder Private kaufen oder wie in früheren Zeiten gleich die Zentralbank, und er bekommt dafür Finanzmittel. Sie sind ein Vermögen. Für den Staat sind sie sogar ein Nettovermögen. Zwar nicht rechnerisch, aber faktisch. Denn gibt es irgendjemanden auf dieser Welt, der sich verpflichtet fühlt, die Schulden des Staates einmal zurückzuzahlen? Nein, so bescheuert ist niemand auf der ganzen Welt.

Das bedeutet, der Staat kann ein Nettovermögen aus dem Nichts schaffen. Und zwar umso mehr, je größer die Krise ist.

Genau das ist es, was Paul C. Martin bereits im Jahr 1988 in seinem über alle Maßen lesenswerten Buch „Aufwärts ohne Ende“ geschrieben hat, auch wenn er es dort anders begründet als ich hier. Das Ergebnis ist jedoch das Gleiche. Ich zitiere: „Heute kann nichts mehr passieren – egal, was auch passiert. Jetzt kann es nur noch aufwärts gehen. Jetzt ist endlich alles gut: Wir müssen immer reicher werden! Alles ist schön.“

Das ist visionär, oder? Hat der Mann Recht gehabt? Ja, das hat er!

Natürlich wird es immer mal wieder einen Knick geben. So wie jetzt. Wenn man die Läden dichtmacht, muss die Wirtschaftsleistung schrumpfen. Doch wenn dann das neue Geld durch den Staat da ist, wird das alte Wirtschaftsvermögen wieder reaktiviert, und das neue kommt noch hinzu. Dann werden wir auf mittlere Sicht in der Summe noch reicher sein als wir es vorher schon waren.

Und so wird es auch weitergehen, jede Wette, bis zum jüngsten Tag. Was dort dann allerdings passiert, darüber weiß ich nichts. Das ist ein Religionsthema. Das überlasse ich den Kirchen, die sich ja am meisten von allen in unserem Land und auf der Welt dafür einsetzen, dass die Staaten sich weiter verschulden, um den Armen zu helfen.

Die Kirchen werden schon wissen, warum. Und mit diesem christlichen Beistand sollte wirklich erst recht nichts schiefgehen.

 

Anregungen oder Kritik bitte an Bernd Niquet

 

******* Von Bernd Niquet ist ein n e u e s Buch erschienen *******

Bernd Niquet, „Jenseits des Geldes. FÜNFTER TEIL“, Engelsdorfer Verlag, Leipzig 2019, 624 Seiten, 22 Euro

Am besten portofrei direkt beim Verlag bestellen: www.engelsdorfer-verlag.de

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Bernd Niquet und die Flüchtlingskrise. Die Geschichte von Bernd Niquet ist mittlerweile in den Jahren 2015 und 2016 angekommen. Das ist die Zeit des massenhaften und ungehinderten Zustroms von Flüchtlingen nach Deutschland. Die Hauptfigur der Ereignisse muss jetzt nicht mehr wie vorher nur die Lasten seines eigenen Lebens und seiner familiären Verhältnisse schultern, sondern sieht sich darüber hinaus gezwungen, aus sich selbst herauszutreten und sich ganz grundsätzliche weiterführende Gedanken zu machen.

»Immer, wenn die große Mittelmacht auf dem europäischen Kontinent verrückt spielt, resultieren daraus immense Verwerfungen. Wird der wirtschaftlichen Nord-Süd-Teilung zur Eurorettung jetzt auch noch eine kulturelle Ost-West-Spaltung zur Flüchtlingsrettung hinzugefügt? Denn das hieße ja nichts anderes als die bildliche Kreuzigung unseres Kontinents.«

Bernd Niquet ist Jahrgang 1956 und lebt trotz seines Umzugs im vergangenen Jahr weiterhin im selben ruhigen Außenbezirk von Berlin. Die ersten vier Teile von „Jenseits des Geldes“ sind ebenfalls im Engelsdorfer Verlag erschienen, und zwar in den Jahren 2011, 2012, 2013 und 2018.

Der obige Text spiegelt die Meinung der jeweiligen Autoren wider. Instock übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche rechtliche oder sonstige Ansprüche aus.

 

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