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Woran wir scheitern werden

Donnerstag, 12. November 2020 um 13:49

Von Bernd Niquet

Ich denke, ein Staat und ein Gemeinwesen können nur dann prosperieren und gedeihen, wenn man diejenigen, die sich an ihm vergehen, hart bestraft, sie interniert oder ganz aus der Gesellschaft ausschließt. Alles andere wird auf lange Sicht zum Untergang dieses Gemeinwesens führen.

Schauen wir doch in unsere eigene Geschichte. Der überragende Erfolg des Kapitalismus erwächst letztlich aus der protestantischen Ethik. Im Grunde genommen war es erst das calvinistische Denken, das die Wachstumskräfte des menschlichen Strebens freigesetzt hat. Und zwar durch die Behauptung, eine Erlösung im Jenseits sei nur durch ein pflichtbewusstes und arbeitsreiches Leben auf Erden zu erzielen.

Das Wichtige daran ist, dass der Mensch hier von sich aus etwas für das Gemeinwesen erbringen musste. Es ging um das HINEIN.

Heute ist genau das Gegenteil der Fall, heute versucht jeder, für sich herauszuholen, was möglich ist. Und die weichen Führungen unserer westlichen Demokratien lassen das nahezu in unbegrenztem Maße zu. Hier geht es also um das HERAUS.

Nehmen wir nur die Corona-Demonstrationen des vergangenen Wochenendes. Ich finde, wer sich gegen die Prinzipien der Gemeinschaft vergeht, kann auch nicht auf deren Solidarität bauen. Konkret: Jeder, der dort keine Maske trägt, müsste sofort den Schutz der Krankenversicherung verlieren.

Wollen wir wetten, dass dann, wenn das durchexerziert werden würde, dieser Unfug sofort aufhört?

Aber das geht natürlich nicht in einem sozial eingestellten Gemeinwesen, wird man jetzt einwenden. Ein Sozialstaat kann nicht einfach Menschen von seinen Leistungen ausschließen. Was dabei jedoch vergessen wird, ist, dass derart verstandene Sozialleistungen letztlich in Asozialität münden.

Genau das Gleiche passiert auch beim Islamismus. Unsere übertriebene Liberalität führt letztlich zur Illiberalität. Man höre sich nur einmal an, was der von den Islamisten mit dem Tod bedrohte Hamed Abdel-Samad zu sagen hat. Er steht permanent unter Polizeischutz, muss alle paar Monate seine Wohnung wechseln, doch diejenigen, die ihn bedrohen, unterliegen keinen Restriktionen und können hierzulande frei leben.

Auch die ganze Abschiebungsthematik scheint mir komplett verfehlt zu sein. Und hier ergibt sich das gleiche Paradoxon wie vorher. Wir schieben Straftäter nicht in ihre Heimatländer ab, wenn sie dort bedroht sind. Dafür nehmen wir in Kauf, dass unsere eigene Bevölkerung von ihnen bedroht wird. Das ist ein schlichtweg verrückter Deal. Wir beschützen die Täter, was jedoch zur Schutzlosigkeit der Opfer führt.

Und die ganze linke Gewalt, die überall aufbrandet? Da lese ich in der Presse und höre im Fernsehen stets Phrasen wie diejenige, es herrschten derzeit hitzige Diskussionen über Gewalt. Wie kann man denn über Gewalt, die von Privatpersonen ausgeübt wird, diskutieren? Vor allem, wenn sie sich auch noch gegen die Ordnungshüter richtet.

Auch in diesem Bereich führt das Verhalten des Staates letztlich zum Gegenteil des Intendierten. Wenn die Polizei von allen Seiten nur Prügel bekommt, muss sich keiner wundern, wenn sie nur noch Dienst nach Vorschrift macht.

Und bei den Protestlern gegen Waldrodungen und Autobahnausbau denke ich immer still und heimlich, was wohl passieren würde, wenn man hier kurz den Verkehr stoppt, die Leute von den Brücken abschneidet und anschließend mit Schneeräumfahrzeugen von der Straße räumen würde?

Wäre das brutal? Sicherlich. Doch es gibt keinen Menschen auf dieser Welt, der sich dieser Brutalität aussetzen müsste. Das wäre alles freiwillig. Bei mutwillig angesteckten Corona-Erkrankten, Opfern des Islamismus oder nicht abgeschobener Straftäter sowie im Dienst verletzter Polizisten wird man hingegen wohl kaum je etwas von Freiwilligkeit finden.

Ich denke, das ist der Unterschied, der einen Unterschied macht.

 

******* Von Bernd Niquet ist ein n e u e s Buch erschienen *******

Bernd Niquet, „Jenseits des Geldes. SECHSTER TEIL“, Engelsdorfer Verlag, Leipzig 2020, 621 Seiten, 22 Euro

Am besten portofrei direkt beim Verlag bestellen: www.engelsdorfer-verlag.de

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Bernd Niquet und seine Tagebücher: „Der wirkliche Donnerschlag kommt dann mit Verzögerung. Auch braucht mein Inneres einige Zeit, um ihn zu realisieren. Doch als die Dinge dann klar sind und in mir sacken, mache ich etwas, was ich vorher beim Tagebuchschreiben noch niemals gemacht habe. Ich unterstreiche die wichtigen Passagen nicht wie sonst mit meiner blauen Tinte, sondern mit schwarzem Filzstift. Einunddreißig Jahre schreibe ich mittlerweile Tagebuch, das zeigt die Dimension. Hinterher bin ich selbst erschrocken. Das Tagebuch sieht jetzt aus, als sei jemand gestorben. Und in meinem Inneren fühlt es sich auch tatsächlich so an.“

Bernd Niquet ist Jahrgang 1956 und lebt in einem ruhigen Außenbezirk von Berlin. Die vorangegangenen fünf Teile von „Jenseits des Geldes“ sind ebenfalls im Engelsdorfer Verlag erschienen und zwar in den Jahren 2011, 2012, 2013, 2018 und 2019.

Der obige Text spiegelt die Meinung der jeweiligen Autoren wider. Instock übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche rechtliche oder sonstige Ansprüche aus.

 

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