Von Bernd Niquet
Mit Verlaub und unter Berücksichtigung aller Unterschiede, ein bisschen erinnert das, was gegenwärtig in Deutschland abläuft, schon an die DDR. Entschuldigung, gibt es hier keine Masken? Nein, keine Masken gibt es nebenan, hier gibt es keinen Impfstoff.
Obwohl also nicht einmal ein Bruchteil der Leute, die gegen Corona geimpft werden wollen, geimpft werden können, rauchen im Politikerbüro derzeit bereits die Köpfe, ob nun eine Impfpflicht kommen soll oder nicht.
Es gibt auch Diskussionen über neue Pässe, Impfpässe, die zur Ausreise berechtigen: Also, Genossen, mir ist das hier so mitgeteilt worden… Privatreisen nach dem Ausland... Ab wann tritt das in Kraft? Das tritt nach meiner Kenntnis… ab sofort, unverzüglich.
Dabei hatte natürlich niemand die Absicht, eine Mauer zu bauen. Und die über 65-jährigen Rentner, die konnten ja sowieso rübermachen, genauso wie jetzt, ab ins Jenseits. Heute ist das alles natürlich nur ein antiviraler Schutzwall.
Und die Mauer, diese 15-Kilometer-Mauer an der Grenze zu Mexiko, die soll ja auch die Risikogruppen vom Rennrodeln abhalten. Die DDR war doch immer Spitze im Rennrodeln. Und da heute jeder weiß, es zumindest wissen könnte, dass 85 Prozent der Coronatoten über 69 Jahre alt sind, muss diese Risikogruppe natürlich besonders vom Rodeln abgehalten werden.
Solche Maßnahmen werden vom Volk auch durchaus verstanden. Nein, das stimmt leider nicht ganz, sie hätten vom Volk verstanden werden können, werden es heute jedoch nicht, weil es heute ja kein Volk mehr gibt. Und wenn es kein Volk mehr gibt, kann das Volk das natürlich auch nicht verstehen.
Man hätte natürlich auch schon im Herbst die Bundeswehr einsetzen können, um das Land und Leben zu schützen und dort auszuhelfen, wo man zu viel Personal eingespart hat, also überall. Doch das geht ja nicht, wir können kein Militär einsetzen, wenn wir jetzt den USA die Demokratie beibringen wollen, wie das Maasmännchen es gerade von sich gegeben hat.
Und die Alten- und Pflegeheime, die hat man schlichtweg vergessen, tant pis, aber so etwas kann doch jedem einmal passieren, es gab ja auch so viel zu tun, schließlich mussten die Leute im Politikerbüro sich immer wieder die Filme mit den Leichenwagen in Italien anschauen und sich dabei auf die fetten Schenkel hauen, wie wir Deutschen auch dieses Mal wieder die Welt retten.
Und wenn wir dann schon keine Corona-App haben, so haben wir jetzt wenigstens eine Corona-RAF. Solche Vergleiche darf man heute durchaus bringen, denn heute ist alles erlaubt, was nicht rechts oder nicht nazi ist, also fast gar nichts.
Vielleicht kriegen wir so auch die über 80-Jährigen in den Griff, die sich aus ihren Alten- und Pflegeheimen schleichen, um anschließend mit dem um die Ecke abgestellten Ferrari in die weit entlegene Stadt zu fahren, dort den Mädchen schöne Augen machen und so das Virus verbreiten.
Dabei ist das alles wirklich nicht komich. Wirf ihn also zu Poden, den Chelm. Und das hat vor allem mit den Mutanten zu tun, den Mutanten in CDU und SPD genau wie den Mutanten des Coronavirus. Da es nämlich nach überwiegender Meinung in unseren Breitengraden völlig unmöglich ist, im Winter die Inzidenz auf unter 50 zu bringen, sind Ziele wie unter 20 oder gar 10 natürlich mehr artig als großartig.
Und warum sollen Politiker, die auch weiterhin ihr volles Gehalt beziehen, nicht einmal ein ganzes Land in den Graben fahren? Denn mit dem Geld, das dadurch eingespart wird, können wir doch ihre Diäten, die ja gar keine Diäten sind, prima weiterfinanzieren.
Nein, jetzt aber mal wirklich im Ernst. Vielleicht steht uns tatsächlich das Schlimmste noch bevor und heißt Virus-Mutante B.1.1.7. Das wäre in der Tat fatal, denn nach den grotesken Fehlleistungen und dem Kasperletheater der Leute im Politikerbüro ist doch mittlerweile das Verständnis der Bevölkerung verbraucht wie eine alte Politlusche. Nobody in germany will fight on the beaches any more.
Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht. Und wer schon diverse Male die Katastrophe nicht nur ausgerufen, sondern sogar selbst inszeniert hat, auf den hört man vielleicht im Ernstfall wirklich nicht mehr.
Das Einzige, was uns jetzt wirklich noch retten könnte, ist, dass der Begriff Mutante rassistisch wäre und daher verboten ist. Dann hätte die politische Korrektheit endlich einmal einen Erfolg gebracht.
Anregungen oder Kritik bitte an Bernd Niquet.
******* Von Bernd Niquet ist ein n e u e s Buch erschienen *******
Bernd Niquet, „Jenseits des Geldes. SECHSTER TEIL“, Engelsdorfer Verlag, Leipzig 2020, 621 Seiten, 22 Euro
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Bernd Niquet und seine Tagebücher: „Der wirkliche Donnerschlag kommt dann mit Verzögerung. Auch braucht mein Inneres einige Zeit, um ihn zu realisieren. Doch als die Dinge dann klar sind und in mir sacken, mache ich etwas, was ich vorher beim Tagebuchschreiben noch niemals gemacht habe. Ich unterstreiche die wichtigen Passagen nicht wie sonst mit meiner blauen Tinte, sondern mit schwarzem Filzstift. Einunddreißig Jahre schreibe ich mittlerweile Tagebuch, das zeigt die Dimension. Hinterher bin ich selbst erschrocken. Das Tagebuch sieht jetzt aus, als sei jemand gestorben. Und in meinem Inneren fühlt es sich auch tatsächlich so an.“
Bernd Niquet ist Jahrgang 1956 und lebt in einem ruhigen Außenbezirk von Berlin. Die vorangegangenen fünf Teile von „Jenseits des Geldes“ sind ebenfalls im Engelsdorfer Verlag erschienen und zwar in den Jahren 2011, 2012, 2013, 2018 und 2019.
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