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Ups – vergessen!

Donnerstag, 14. Oktober 2021 um 13:35

Von Bernd Niquet

Gerade lese ich eine Serie mit dem Titel „Wenn der Staat versagt“. Da geht es um hässliche Dinge wie um nicht abgeschobene spätere Mörder, die ich hier mal lieber weglasse. Irgendwie ist es aber stets das gleiche Muster, das sich beliebig weiterspinnen lässt.

Ich muss dabei immer an den Vater denken, der seine Tochter fragt, ob sie auch ihre Hausaufgaben gemacht habe? Und sie antwortet: Ups – vergessen!

Man lernt dabei sogar etwas über die deutsche Sprache, welche verschiedenen Bedeutungen nämlich das Wort „vergessen“ haben kann.

Jetzt ist der neue Flughafen BER in Betrieb, nach mehreren Wahlperioden Verspätung. Doch wie bei den Schildbürgern die Fenster fehlten, fehlt hier das Personal. Da haben sie soo schön gebaut, doch das Personal? Ups – vergessen!

Und dann wieder ganz anders: Herr Scholz, bevor Sie Kanzler werden, was war denn nun mit Wirecard? Ups – vergessen!

Oder Frau Merkel. Bei ihrer grandiosen Energiewende sollte doch der Strom billiger werden, warum ist er jetzt jedoch viel teuer? Ups – vergessen!

Die alte Frau, noch älter als Frau Merkel, muss dagegen ins Gefängnis, weil sie keine Maske aufhatte: Ups – vergessen!

Manchmal ist jedoch in der besten aller Welten wirklich alles zum Besten bestellt. Da wird aus dem Vergessen und den Verfehlungen etwas großartig Positives. Wie früher bei unserem niemals vergessenen Führer. Denn gerade hat die SPD herausgefunden, dass man, wenn man seinen Energieverbrauch einschränkt, umso mehr spart, je teurer der Strom ist. Doch warum ist das eigentlich gut? Ups – vergessen!

Und warum hat die Bundesregierung nicht die Gasspeicher in der Bundesrepublik vollfüllen lassen? Denn das, was jetzt mit den Mengen und Preisen passiert, kommt ja nicht aus dem Himmel. Ups – vergessen!

Doch bleiben wir politisch. Wenn ich nur einmal kurz die Schlagzeilen der heutigen Zeitung überfliege, springt mir das große politische Vergessen, das vielfach natürlich auch ein Verdrängen ist, regelrecht ins Auge.

In Mecklenburg-Vorpommern will die Wahlgewinnerin Manuela Schwesig nicht mehr wie vorher mit der CDU regieren, sondern mit den Linken. The SED is coming home also. Doch warum machen Sie das, Frau Schwesig? Ups – vergessen!

Doch das ist nicht nur der Weg nach links, sondern direkt der Weg nach Russland. Und was hieran schlecht ist, das sollte nun wirklich niemand vergessen, selbst wenn er ansonsten total ups ist.

Nord Stream wird uns bestimmt Eiseskälte bringe – und zwar gleich auf mehreren Ebenen. Doch ob wir nun im Extremfall bald keine Energie mehr aus Atomkraft, keine aus Windenergie oder keine aus Russland bekommen, ist dann letztlich eigentlich auch schon egal.

Hauptsache wir vergessen nicht, dass, ups, der Kampf gegen rechts im Zentrum aller Politik in Deutschland stehen muss.

 

Anregungen oder Kritik bitte an Bernd Niquet

 

******* Von Bernd Niquet ist ein n e u e s Buch erschienen *******

Bernd Niquet, „Jenseits des Geldes. SECHSTER TEIL“, Engelsdorfer Verlag, Leipzig 2020, 621 Seiten, 22 Euro

Am besten portofrei direkt beim Verlag bestellen: www.engelsdorfer-verlag.de

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Bernd Niquet und seine Tagebücher: „Der wirkliche Donnerschlag kommt dann mit Verzögerung. Auch braucht mein Inneres einige Zeit, um ihn zu realisieren. Doch als die Dinge dann klar sind und in mir sacken, mache ich etwas, was ich vorher beim Tagebuchschreiben noch niemals gemacht habe. Ich unterstreiche die wichtigen Passagen nicht wie sonst mit meiner blauen Tinte, sondern mit schwarzem Filzstift. Einunddreißig Jahre schreibe ich mittlerweile Tagebuch, das zeigt die Dimension. Hinterher bin ich selbst erschrocken. Das Tagebuch sieht jetzt aus, als sei jemand gestorben. Und in meinem Inneren fühlt es sich auch tatsächlich so an.“

Bernd Niquet ist Jahrgang 1956 und lebt in einem ruhigen Außenbezirk von Berlin. Die vorangegangenen fünf Teile von „Jenseits des Geldes“ sind ebenfalls im Engelsdorfer Verlag erschienen und zwar in den Jahren 2011, 2012, 2013, 2018 und 2019.

Der obige Text spiegelt die Meinung der jeweiligen Autoren wider. Instock übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche rechtliche oder sonstige Ansprüche aus.

 

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