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Wenn wir das überleben, dann...

Donnerstag, 3. März 2022 um 08:21

Von Bernd Niquet

Wer wissen möchte, wie Russland in der Ukraine agieren wird, der soll nach Aleppo schauen, haben Spezialisten schon vor Längerem gesagt. Und ich frage mich, wie lange die freie Welt noch zuschauen kann, wie hier eine friedliche Demokratie und friedliche Menschen barbarisch abgeschlachtet werden?

Wie lange soll die Sendung „Völkermord live“ noch jeden Tag im Fernsehen laufen?

Ja, die Ukraine ist nicht in der Nato, doch bedeutet das, dass wir unsere Freunde nicht verteidigen können? Dürfen wir erst dann eingreifen, wenn der letzte ukrainische Mann tot ist und ein Angriff auf ein Nato-Land startet?

Und was ist eigentlich mit den Sicherheitsgarantien der USA und Großbritannien für die Ukraine aus dem Jahr 1997, als die Ukraine alle ihre Atomwaffen abgegeben hat?

Anscheinend haben Diktaturen mehr Rechte als Demokratien. Doch ist das die Welt, die wir uns vorstellen?

Anfang vergangener Woche habe ich mich geschämt, ein Deutscher zu sein. Denn selten hat ein Land so erfolgreich genau das Gegenteil dessen erreicht, was es sich zum Ziel gesetzt hatte. Unsere gesamte Politik war darauf ausgerichtet, es nicht zu einem neuen Hitler kommen zu lassen, doch genau den haben wir dank unserer Finanzen wunderbar herangezogen.

Die Wende, die sich dann jedoch ergeben hat, ist beeindruckend. Auch wie die Europäer untereinander und mit den USA jetzt zusammenrücken, begeistert mich. Plötzlich ist die Spaltung der EU zwischen Ost und West verschwunden. Wenn wir diese Krise überleben, dann habe ich große Hoffnung, dass wir danach eine bessere Welt haben.

Denn Putin wird diese Geschichte politisch nicht überleben, so oder so. Und ich denke, die sozialen Medien, die ich ansonsten so hasse, spielen hier eine entscheidende Rolle. Denn alles, was in der Ukraine passiert, weiß sofort die ganze Welt. So etwas hat es in keinem Krieg vorher jemals gegeben. Und das hat Putin komplett unterschätzt.

Doch reicht das alles, um schnell etwas zu verändern? Joe Biden hat einen in meinen Augen unglaublich zynischen Satz gesagt, dass selbst dann, wenn Russland auf dem Schlachtfeld Erfolge erzielt, Putin auf lange Sicht der Verlierer ist. Mag sein, doch was interessiert tote Ukrainer das Schicksal von Putin?

Sind wir nicht erneut zu duckmäuserisch? 2007 und 2014 haben wir es abgelehnt, die Ukraine in die Nato aufzunehmen, weil wir Putin nicht provozieren wollten. Was daraus geworden ist, können wir derzeit täglich in „Völkermord live“ sehen.

Und heute haben wir erneut Angst, Putin zu provozieren. Aber können nicht auch wir ab jetzt unter falscher Flagge operieren?

Ich ertrage es jedenfalls mittlerweile jedenfalls kaum noch. Diese ganze Phrasen von westlicher Seite den ganzen Tag über, während in der Ukraine die Menschen sterben. Ich kann das nicht mit ansehen, wie ungleich dieser Kampf ist und zu wissen, ich bin daran mitschuldig.

Wenn ich zu entscheiden hätte, wüsste ich, was ich tun würde. Wahrscheinlich ist es jedoch gut, dass dem nicht so ist.

 

Anregungen oder Kritik bitte an Bernd Niquet

 

******* Von Bernd Niquet ist ein n e u e s Buch erschienen *******

Bernd Niquet, „Jenseits des Geldes. SIEBENTER TEIL“, Engelsdorfer Verlag, Leipzig 2021, 635 Seiten, 22 Euro

Am besten portofrei direkt beim Verlag bestellen: www.engelsdorfer-verlag.de

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In Kleists Drama "Penthesilea" geht es um den Konflikt zwischen einem gefühlsintensiven Individuum und der gesellschaftlichen Ordnung, die diesen Gefühlen entgegensteht. Penthesilea, die Königin der Amazonen, erobert im Kampf Männer, um sie zur Zeugung neuer Kriegerinnen mitzunehmen. Nach vollzogenem Zeugungsakt entlässt sie die Männer wieder in die Freiheit. Nur ihrem Geliebten stellt sie nach, was diesen letztlich sein Leben kostet. Kann es sein, dass ich in meinem Leben mehrmals nur haarscharf an vielem aus dieser Tragödie vorbeigeschrappt bin? Und dann ist ja auch noch Bernd Heinrich Wilhelm von Kleist nur unweit meiner Wohnung freiwillig aus dem Leben geschieden.

Bernd Niquet ist Jahrgang 1956 und wohnt am wunderschönen grünen Rand seiner ansonsten mittlerweile ungeliebten Heimat Berlin. Die vorangegangenen sechs Teile von „Jenseits des Geldes“ sind ebenfalls im Engelsdorfer Verlag erschienen und zwar in den Jahren 2011, 2012, 2013 sowie 2018, 2019 und 2020.

Der obige Text spiegelt die Meinung der jeweiligen Autoren wider. Instock übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche rechtliche oder sonstige Ansprüche aus.

 

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