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Härtetest im ersten Halbjahr

Donnerstag, 23. Juni 2022 um 20:34

Von Thomas Grüner
Die negative Entwicklung an den globalen Aktienmärkten quält die Anleger mittlerweile seit rund sechs Monaten. In US-Dollar gerechnet ist der MSCI World Index bereits vergangene Woche in den Bereich eines offiziellen Bärenmarkts eingetreten. Zwangsläufig werden Anleger mit unzähligen Fachartikeln konfrontiert, die zur Vorsicht mahnen und Aktieninvestitionen tendenziell kritisch betrachten. Der emotionale Druck auf langfristig orientierte Anleger bleibt im Jahr 2022 hoch.

Vorwärts denken

Aktienmärkte sind zukunftsorientiert und nicht seriell korreliert, weshalb die jüngsten Rückgänge – so angstauslösend sie auch sein mögen – keinen Hinweis darauf geben, wie es an den Aktienmärkten weitergeht. Ob diese zähe Abwärtsphase ihre Bodenbildung bereits erreicht hat oder nicht, ist keinesfalls der entscheidende Punkt. Auch ist es an dieser Stelle tatsächlich nicht besonders relevant, ob die Schwelle von minus 20 Prozent in einer bestimmten Währung unterschritten wird oder nicht. Viel wichtiger ist die Einschätzung, dass es sich bei dieser Abwärtsbewegung immer noch um eine Korrektur handelt, nicht um einen globalen Bärenmarkt.

Rational abwägen

Es mag sich um eine ungewöhnlich lange Korrektur mit starken Ausprägungen handeln, aber für einen langwierigen Bärenmarkt braucht es andere Geschütze. In der Tat hält sich die Inflation hartnäckig, die Zinserhöhungen der Fed dämpfen die Stimmung, China kämpft mit Lockdowns, der Russland-Ukraine-Krieg belastet weiterhin und steigende Energiepreise sorgen insbesondere in Deutschland und im gesamten europäischen Raum für Unruhe. Zu den unbeachteten positiven Faktoren gehört jedoch, dass die Unternehmen über ein robustes Gewinn- und Umsatzwachstum verfügen. Die globale Zinsstrukturkurve ist positiv gekrümmt, die Banken haben eine gute Kapitalausstattung bei kräftigem Kreditwachstum, die politischen Entscheidungsträger in China schwenken auf eine Stabilisierung der Wirtschaft um und vieles mehr.

Unter dem Strich sorgen die vielfältigen Problemstellungen für eine starke Belastung der Marktstimmung – aber sie verursachen keinen schwerwiegenden fundamentalen Abschwung, der einen ausgewachsenen Bärenmarkt rechtfertigen würde.

Reaktionen werden provoziert

Eine negative Volatilität provoziert emotionale Reaktionen unter Anlegern. Wer sich von der sorgenvollen Stimmung anstecken lässt, läuft Gefahr, Risiken überzubewerten und nicht mehr auf Wahrscheinlichkeiten zu achten. In der Folge geraten die langfristigen Anlageziele in den Hintergrund, Portfolioveränderungen werden zur Linderung der kurzfristigen emotionalen Belastung durchgeführt. Konkret verlassen langfristig orientierte Anleger, die ursprünglich aktienähnliche Renditen als übergeordnetes Anlageziel ausgerufen haben, in einer negativen Marktphase den Aktienmarkt. Viel zu oft geraten die langfristigen Ziele durch derartige Aktionen in Gefahr – nicht durch die Abwärtsbewegung an sich, denn diese sind ganz normale Bestandteile der langfristigen Aktienmarktentwicklung.

Fazit: Aktienanleger müssen im Börsenjahr 2022 einen emotionalen Härtetest bestehen. Hilfreich ist es dabei, weniger Finanzmarktnachrichten zu konsumieren und somit die tägliche Dosis an Schreckensmeldungen zu senken. Tendenziell hilft es in emotionalen Phasen auch, seltener auf das eigene Portfolio zu schauen. Entscheidend ist es, den „Wohlfühlfaktor“ gegen eine rationale Entscheidungsgrundlage einzutauschen. Das fällt in negativen Marktphasen schwer, ist aber der Schlüssel zum langfristigen Anlageerfolg.

Fragen zum Beitrag beantworte ich gerne per E-Mail an feedback@gruener-fisher.de.

Thomas Grüner
ist Gründer und Vice Chairman der Vermögensverwaltung Grüner Fisher Investments. Weitere Informationen unter www.gruener-fisher.de.


Der obige Text spiegelt die Meinung der jeweiligen Autoren wider. Instock übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche rechtliche oder sonstige Ansprüche aus.

 

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