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Viel Skepsis zum Jahreswechsel

Donnerstag, 5. Januar 2023 um 20:10

Von Thomas Grüner
Die jüngsten US-Wirtschaftsdaten fielen durchwachsen aus und tragen in der Folge ihren Teil dazu bei, dass viele Anleger mit großer Skepsis auf das Börsenjahr 2023 blicken. In den Finanznachrichten herrscht die einhellige Meinung, dass die Lage nicht gerade rosig ist und sich weiter verschlechtern kann. Zahlreiche Marktbeobachter rechnen mit einer Rezession und trauen dem neuen Börsenjahr nicht besonders viel zu. Doch auch wenn eine US-Rezession möglich erscheint, aus Anlegersicht ist dies nicht automatisch negativ für die Aktienmärkte. Wie immer kommt es darauf an, wie es um die Diskrepanz zwischen Erwartungshaltung und Realität bestellt ist.

Bekannte Schwächen

Die allgemeine Reaktion auf die zuletzt veröffentlichten US-Daten für den Monat November legt nahe, dass eine positive Überraschung nicht schwer zu erreichen sein dürfte. Beispielsweise stagnierten die realen persönlichen Konsumausgaben im November, die Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter sanken um 2,1 Prozent gegenüber dem Vormonat und die weithin beobachteten Auftragseingänge für Investitionsgüter außerhalb des Verteidigungssektors stiegen um 0,2 Prozent gegenüber dem Vormonat an. Als generelles Fazit wurde hieraus gezogen, dass sich die Inflation zwar abschwächt, die Verbraucherausgaben und die Nachfrage der Unternehmen allerdings nachlassen – scheinbar ein schlechtes Omen für das Jahr 2023.

Mit Sicherheit lassen die Daten auch einige Schwächen erkennen. Die Aufträge für langlebige Wirtschaftsgüter sind beispielsweise zum ersten Mal seit der Aufhebung der COVID-Lockdowns in den USA wieder zurückgegangen. Der US-Bericht hat zudem einen der Hauptfaktoren für die schwache Produktion langlebiger Güter ins Rampenlicht gerückt: die Automobilbranche. Als größter Belastungsfaktor für die Warenausgaben – sowohl im November als auch in weiten Teilen des Jahres – zeigten sich Kraftfahrzeuge und Kraftfahrzeugteile, die im vergangenen Monat um 4,3 Prozent gegenüber dem Vormonat zurückgingen. Die Autoknappheit trieb die Preise für neue und gebrauchte Autos weit in die Höhe – einer der größten Inflationsfaktoren des Jahres 2021. Wenn die höheren Preise nun die Nachfrage angesichts des knappen Angebots regulieren, ist das nicht unbedingt etwas Schlechtes. Vielmehr ist es ein Zeichen dafür, dass sich die Fundamentaldaten des Marktes wieder durchsetzen und eine Rückkehr zur Normalität begünstigen.

Positiv zu vermerken ist, dass sich im November die Güterpreise weiter verlangsamt haben, während die Dienstleistungspreise auf einem ähnlichen Niveau wie in den vergangenen Monaten geblieben sind. Natürlich sind die Inflationsraten nach wie vor hoch. Da sich aber Angebot und Nachfrage besser die Waage halten, werden sie aus unserer Sicht weiter zurückgehen.

Fazit: Unserer Ansicht nach ist es für die Märkte weniger wichtig, ob die USA in eine Rezession geraten, sondern vielmehr, wie die Realität mit den Erwartungen übereinstimmt. Der allgemeine Konsens für das nächste Jahr scheint für die US-Wirtschaft entweder eine „weiche Landung“ oder eine leichte Rezession zu sein – es ist also unwahrscheinlich, dass ein moderater Abschwung eine große negative Überraschungskraft hat. Wenn überhaupt, dann könnte die Bestätigung einer Rezession die Anleger dazu bringen, den Blick wieder nach vorne zu richten. Und wenn die Realität etwas besser ausfällt als prognostiziert? Selbst ein moderates Wachstum kann positiv überraschen und für etwas Erleichterung sorgen.

Fragen zum Beitrag beantworte ich gerne per E-Mail an feedback@gruener-fisher.de.

Thomas Grüner
ist Gründer und Vice Chairman der Vermögensverwaltung Grüner Fisher Investments. Weitere Informationen unter www.gruener-fisher.de.


Der obige Text spiegelt die Meinung der jeweiligen Autoren wider. Instock übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche rechtliche oder sonstige Ansprüche aus.

 

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