Von Bernd Niquet
Was haben sich diese Leute nur die ganze Zeit über mit mir erlaubt? Ich kann es heute noch kaum fassen.
Ich glaube, mein Vater hat die Zeitung „Die Welt“ durchgängig von deren Gründung im Jahr 1946 bis kurz nach der Jahrtausendwende gelesen, als er das dann nicht mehr konnte.
Über lange Jahre bin auch ich in seine Fußstapfen getreten, schließlich war Axel Springer der einzige Verleger in Deutschland, der sich nicht in die Hosen gemacht hat und im eingemauerten West-Berlin geblieben ist.
Die „Tagesschau“ haben wir auch immer geschaut. Das ist bei mir jedoch schon seit 2015 vorbei.
Doch es wurde auch immer schwieriger mit mir und der Internetausgabe „Welt Online“, obwohl in der Coronakrise dort teilweise sogar andere Meinungen als die von Angela Merkel und Christian Drosten zugelassen waren.
Schluss war dann jedoch, als der Chefredakteur Ulf Poschardt die AfD als „Umstürzler“ bezeichnet hat. Da habe ich noch einmal einen wütenden Brief geschrieben, wie man denn so blind sein kann, nicht zu sehen, dass die wirkliche Gefahr eines Umsturzes von den Grünen ausgeht, doch davon wollte niemand etwas wissen.
Heute hat sich das Fähnchen dort gedreht. Doch zu spät. Wenn heute Ulf Poschardt bei mir in der Gegend mit seinem Porsche herumkurvt und ich eine Kastanie finde, werfe ich sie nach ihm.
Und auch diese Hörigkeit den USA gegenüber war unerträglich, was dann unter anderem zu unfassbar lächerlichen Berichten zur Sprengung von Nord Stream führte. Ukrainer sollen das von einem Segelboot aus gemacht haben, obwohl für so etwas Unterdruckkammern gebraucht werden, die weit größer sind als das Segelboot selbst.
Aber klar, wenn die Axel Springer Verlagsgruppe groß in den USA expandiert, darf ihr Flaggschiff natürlich nicht gegen die USA feuern.
Das Problem ist jedoch weitreichender, allgemeiner und vor allem weit gravierender. Denn wenn so jemand wie ich, der politisch in vielen Dingen noch ein bisschen dumm und naiv ist, auf berechnende und skrupellose Meinungsmacher trifft, kann das eigentlich nur in einem Unfall enden.
Langsam jedoch fangen die Unfallverletzungen bei mir an zu heilen. Auch dank der vielen tollen und unabhängigen Menschen auf X und Youtube.
Doch es gibt immer noch Dinge, da falle ich regelrecht hinten über. Und das betrifft sämtliche Mainstream-Medien in unserem Land.
Nehmen wir nur den Fall des Verfassungsschutzes. Da wird nämlich landauf, landab mit bewusst inszenierter Besorgnis verkündet, dass in immer mehr Bundesländern der Verfassungsschutz die AfD als gesichert rechtsextrem einstuft.
Und es wird suggeriert, der Verfassungsschutz sei eine neutrale Instanz der Justiz wie das Bundesverfassungsgericht. Dabei stimmt das überhaupt nicht!
Ich habe es jedoch nicht gewusst und ich tippe mal, viele andere Bürger auch nicht. Der Verfassungsschutz ist vielmehr ein Teil der Exekutive und weisungsgebunden gegenüber dem jeweiligen Innenministerium.
Kein Wunder also, dass die Innenminister der das Land regierenden Parteienclique immer genau dort die Opposition per „Verfassungsschutz“ verunglimpft, wo diese zur echten Konkurrenz wird.
Hier haben die Verfassungsväter wohl leider geschlafen. Aber mit solch kriminellen Aktionen von Menschen, die sich als Demokraten bezeichnen, konnte man wohl auch kaum rechnen.
Zum Glück verändert das jedoch nichts. Und für ein Verbotsverfahren braucht die Koalition aus CDU und der Ampel das Bundesverfassungsgericht. Ich denke, das werden sie daher schön sein lassen.
Und hat jemand die Bilder aus Mailand gesehen? Kein Italiener und keine einzige Frau auf dem großen Platz. Bald werden unsere europäischen Frauen nur noch in einer Burka auf die Straße gehen können, wenn sie nicht von Gruppen junger männlicher Araber angefallen werden wollen.
Ich spüre daher auch eine Wut in mir, die jeden Tag größer wird. Und wenn das selbst bei einem Menschen wie mir so ist, kann ich mir gut vorstellen, was in anderen Menschen in unserem Land vorgeht.
Ich wage daher jetzt einmal die Prognose, dass die Zeit bis zum Machtwechsel 2025 und der Machtwechsel selbst nicht in geordneten Bahnen ablaufen wird.
Vielleicht beginnt das ja alles bereits beim „Generalstreik“ am kommenden Montag, den 8. Januar?
Man denke aber vor allem an den Beginn der 1930er Jahre! Nur dass heute das Geschehen seitenverkehrt abläuft und die Beteiligten andere sind. Silvester 2025 wird unser Land nicht mehr wiederzuerkennen sein.
Und vielleicht ist das ja auch durchaus gut so.
Anregungen oder Kritik bitte an Bernd Niquet.
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Bernd Niquet, „Jenseits des Geldes. NEUNTER TEIL“, Engelsdorfer Verlag, Leipzig 2023, 648 Seiten, 23,50 Euro
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Eigentlich war ich vollkommen sicher, dass jetzt die Zeit dieser ganzen Auseinandersetzungen hinter mir lag. Deswegen hatte ich auch extra meine Mietrechtschutzversicherung gekündigt.
Dann habe ich aber doch einmal in die Betriebskostenabrechnung hineingeschaut und musste unwillkürlich rechnen. 29.220 Euro im Jahr 2018 für die Reinigung der Treppen und Flure, das sind 93 Euro pro Haus pro Woche. Ich würde das jeweils in zehn Minuten schaffen, doch selbst wenn die ungelernte Hilfskraft zwanzig Minuten braucht, sind das 279 Euro Stundenlohn, den die Leiharbeitsfirma dafür einfährt.
Wer dabei nicht an Sizilien denkt, kann eigentlich nicht mehr voll bei Verstand sein. Doch genau das traf ja zu. Wo war ich hier nur hineingeraten?
Dem stand allerdings auf der Habenseite entgegen, dass ich höchstwahrscheinlich der einzige Mensch in unserem Land bin, dessen Leben durch die Corona-Pandemie nicht negativ tangiert wurde.
Und wenn diese Leute hier mich dann auch noch gut finden würden, dann hätte ich wirklich etwas falsch gemacht in meinem Leben.
Bernd Niquet ist Jahrgang 1956 und wohnt immer noch am letzten grünen Zipfel der Failed Stadt Berlin. Die ersten acht Teile von „Jenseits des Geldes“ sind ebenfalls im Engelsdorfer Verlag erschienen und zwar in den Jahren 2011, 2012, 2013 sowie 2018, 2019, 2020, 2021 und 2022.
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