Von Bernd Niquet
So etwas muss man erst einmal schaffen: Da fährt eine Regierung ein Land total gegen die Wand, doch dann schafft sie es, Massenproteste gegen die Opposition auf die Straße zu bringen.
Und es ist wieder der haargenau gleiche alte Mechanismus wie beim Reichstagsbrand und den Parolen am Kriegerdenkmal im Treptower Park, mit dem man dann die unbedarften Schäfchen zu Wölfen macht.
Das zeigt natürlich sofort, dass unsere Regierung jetzt den Boden der Demokratie verlassen hat. Denn wenn eine Regierung das Volk auf die Opposition hetzt, versinken wir erneut im Sumpf unserer eigenen Geschichte.
Deutschland wirkt dann momentan auch, als habe es eine Autoimmunkrankheit und griffe sich selbst an, um sich selbst zu vernichten.
Niemals hätte ich in meinem Leben gedacht, dass jemals ein Kanzler der Bundesrepublik Deutschland in einer Ansprache das Volk so brutal anlügen würde, wie Olaf Scholz das getan hat.
Denn er hat davon gesprochen, dass Rechtsextremisten bei einer Geheimkonferenz darüber beraten hätten, wie sie Millionen von Menschen aus unserem Land vertreiben können, Familien, die seit vielen Jahren und Jahrzehnten hier leben, unsere Nachbarinnen und Nachbarn, Arbeitskolleginnen und Schulfreunde.
Und er hat die ganze Zeit über gewusst, dass das nicht stimmt, dass es sich hier um eine freie Erfindung handelt.
Juristisch kann er dafür sicherlich nicht belangt werden, doch ich wünsche ihm, dass diese Lügen ihn bis in sein Grab verfolgen und ihn sein Gewissen irgendwann stranguliert.
Er hat die Menschen, deren Diener er eigentlich ist, belogen, betrogen und beleidigt.
Beleidigt hat er diejenigen, denen hier vorgeworfen wird, was nachweislich nicht stimmt. Und belogen und betrogen hat er diejenigen Menschen, die ihm gefolgt sind und nicht gemerkt haben, dass der Totalitarismus, den sie zu bekämpfen trachten, gerade durch sie selbst herbeigeführt wird.
Der Volksmund bringt es hier auf einen ganz klaren Nenner: Wer es sagt, der ist es selber.
Überall wurde marschiert gegen vermeintliche Feinde der Demokratie, doch niemand wollte oder konnte merken, dass genau diejenigen, die diese Demonstrationen bestellt haben, in Wahrheit diejenige sind, die sich an der Demokratie vergehen.
Das geht sogar bis zum ersten Mann in unserem Staat, der wie ein weibisch aufgedunsener Hindenburg mit krummem Rücken und schiefem Mund diejenigen Demonstrationen als Demonstration gegen Menschenfeindlichkeit bezeichnet hat, von denen er bereits wusste, dass sie von Linksextremen organisiert wurden, auf ihnen zum Tod von AfD’lern aufgefordert wurde und dort auch Anhänger der Hamas aufgetreten sind.
Und warum tun die führenden Menschen im Lande das alles? Ich denke, das Argument, dass es hier nur um die Angst vor dem Verlust von Macht und von Positionen geht, greift zu kurz.
Ich denke, die Wirklichkeit ist viel gespenstischer.
Denn die Regierung hat gemerkt, wie kinderleicht es ist, die Demokratie auszuhebeln. (Nicht sie abzuschaffen, das gelänge ihnen nicht und das wollen sie auch nicht.) Sie haben sie ausgehebelt und in ihrem Sinne vergewaltigt.
Denn die Opposition ist eingeschüchtert, die Menschen trauen sich nicht mehr zu sagen, was sie denken, und die Regierung kann durch die nicht rechtmäßige Weisungsbefugnis gegenüber den Staatsanwaltschaften die Gerichte beeinflussen. Und vieles andere mehr.
Hello Ampel, Goodbye Gewaltenteilung.
An dieser Stelle helfen dann jedoch leider keine Wortspiele mehr, denn jetzt kommt, wovor die Ampelmänner wirklich Angst haben:
Und das ist, dass die AfD, wenn sie selbst an die Schalthebel der Macht kommt, sich ähnlich schmutzig und dreckig verhalten könnte wie die jetzige Regierung.
Das ist aus meiner Sicht das, worum es wirklich geht: Wenn man Nachbars Tochter vergewaltigt hat, setzt man Himmel und Hölle in Bewegung, damit der eigenen Tochter nicht auch so etwas geschieht.
Anregungen oder Kritik bitte an Bernd Niquet.
******* Von Bernd Niquet ist ein n e u e s Buch erschienen *******
Bernd Niquet, „Jenseits des Geldes. NEUNTER TEIL“, Engelsdorfer Verlag, Leipzig 2023, 648 Seiten, 23,50 Euro
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Eigentlich war ich vollkommen sicher, dass jetzt die Zeit dieser ganzen Auseinandersetzungen hinter mir lag. Deswegen hatte ich auch extra meine Mietrechtschutzversicherung gekündigt.
Dann habe ich aber doch einmal in die Betriebskostenabrechnung hineingeschaut und musste unwillkürlich rechnen. 29.220 Euro im Jahr 2018 für die Reinigung der Treppen und Flure, das sind 93 Euro pro Haus pro Woche. Ich würde das jeweils in zehn Minuten schaffen, doch selbst wenn die ungelernte Hilfskraft zwanzig Minuten braucht, sind das 279 Euro Stundenlohn, den die Leiharbeitsfirma dafür einfährt.
Wer dabei nicht an Sizilien denkt, kann eigentlich nicht mehr voll bei Verstand sein. Doch genau das traf ja zu. Wo war ich hier nur hineingeraten?
Dem stand allerdings auf der Habenseite entgegen, dass ich höchstwahrscheinlich der einzige Mensch in unserem Land bin, dessen Leben durch die Corona-Pandemie nicht negativ tangiert wurde.
Und wenn diese Leute hier mich dann auch noch gut finden würden, dann hätte ich wirklich etwas falsch gemacht in meinem Leben.
Bernd Niquet ist Jahrgang 1956 und wohnt immer noch am letzten grünen Zipfel der Failed Stadt Berlin. Die ersten acht Teile von „Jenseits des Geldes“ sind ebenfalls im Engelsdorfer Verlag erschienen und zwar in den Jahren 2011, 2012, 2013 sowie 2018, 2019, 2020, 2021 und 2022.
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