Von Bernd Niquet
Ostern steht vor der Tür – eine Zeit, um endlich einmal nicht über Nancy Faeser, Lisa Paus und ihre willigen Vollstrecker:innen zu schreiben. Heute soll es einmal um echte Kühe geben.
Können Kühe eigentlich auch Ostereier legen? Ich denke, wenn Hasen das können, können Kühe das ebenfalls. Und an Ostern sind ja schon so viele Wunder geschehen.
Was ich gerade kürzlich von Kühen gesehen habe, hat mein Herz erwärmt wie lange nichts mehr. Ich weiß nicht, ob Sie Zutritt zu X haben, dann hier: https://twitter.com/chtuescher/status/1770432155308449859?s=20
Notfalls auf YouTube, dort aber schlechte Bildqualität. Und bitte den Ton abstellen, denn der Bild-Kommentar ist saudämlich und verdirbt alles: https://www.youtube.com/watch?v=BavQ6eJqJCU
Niemals hätte ich je gedacht, dass Kühe so jubilieren können, wenn sie zum ersten Mal im Frühjahr nach der langen Zeit im Stall wieder auf die Weide können.
Mich hat das sehr berührt. Und zwar gleich auf mehreren Ebenen. Denn als Allererstes denke ich hier: Wenn man es macht wie dieser Bauer, vielleicht gelingt es dann ja doch, dass Menschen sich Tieren gegenüber menschlich verhalten?
Doch ich fürchte, in diesem Bereich menschlich zu sein, wird sich nicht rechnen. Schließlich fordert das ökonomische Prinzip hier etwas anderes, nämlich ein vorgegebenes Ziel mit möglichst geringem Aufwand zu erreichen. Schade.
Doch diese Kühe leben wenigstens ein schönes Leben vor dem Tod. Was für viele Menschen ja nicht gilt.
Ich halte im Übrigen sowieso Kühe für klüger als Menschen. Nicht intelligenter natürlich, da schlagen wir Menschen schließlich alle Lebewesen auf Erden. Leider schlagen wir uns damit jedoch auch selbst. Und das nicht zu knapp.
Vielleicht könnten wir deshalb durchaus etwas von den Kühen lernen? Denn so eine Kuh scheint mir weit autonomer und selbstbestimmter zu sein als die Masse an Wählern.
Man schaue sich dazu nur an, wie diese auf dem Asphalt und über das Parkett von unseren Medien und unseren Regierungen wie in einem Schachspiel durch die Gegend geschoben werden, ganz so, wie es denen passt.
Ich denke, eine Kuh wäre nie so dumm, so etwas mit sich machen zu lassen. Auch wenn man ihr dafür einen rosa Schnuller spendieren würde.
Aus diesem Grunde habe ich auch gar keine Probleme damit, mich trotz meiner nur zwei Beine ein Stück weit selbst in diesen Kühen zu sehen. Denn so, wie die hier herumspringen, so ist es mir früher auch gegangen, wenn die Schule endlich vorbei war und ich auf den Rasen zum Fußballspielen gehen konnte.
Da ging das Leben dann erst richtig los.
Und ist das nicht letztlich genau das, was wirklich im Leben zählt? Dem ureigenen Weg in der Natur zu folgen?
Ich denke schon und wünsche Ihnen ein schönes Osterfest mit einem entsprechenden Spaziergang. Und springen Sie nicht zu hoch, denn unserer aller Landung wird ohnehin ungemütlich.
Anregungen oder Kritik bitte an Bernd Niquet.
******* Von Bernd Niquet ist ein n e u e s Buch erschienen *******
Bernd Niquet, „Jenseits des Geldes. NEUNTER TEIL“, Engelsdorfer Verlag, Leipzig 2023, 648 Seiten, 23,50 Euro
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Eigentlich war ich vollkommen sicher, dass jetzt die Zeit dieser ganzen Auseinandersetzungen hinter mir lag. Deswegen hatte ich auch extra meine Mietrechtschutzversicherung gekündigt.
Dann habe ich aber doch einmal in die Betriebskostenabrechnung hineingeschaut und musste unwillkürlich rechnen. 29.220 Euro im Jahr 2018 für die Reinigung der Treppen und Flure, das sind 93 Euro pro Haus pro Woche. Ich würde das jeweils in zehn Minuten schaffen, doch selbst wenn die ungelernte Hilfskraft zwanzig Minuten braucht, sind das 279 Euro Stundenlohn, den die Leiharbeitsfirma dafür einfährt.
Wer dabei nicht an Sizilien denkt, kann eigentlich nicht mehr voll bei Verstand sein. Doch genau das traf ja zu. Wo war ich hier nur hineingeraten?
Dem stand allerdings auf der Habenseite entgegen, dass ich höchstwahrscheinlich der einzige Mensch in unserem Land bin, dessen Leben durch die Corona-Pandemie nicht negativ tangiert wurde.
Und wenn diese Leute hier mich dann auch noch gut finden würden, dann hätte ich wirklich etwas falsch gemacht in meinem Leben.
Bernd Niquet ist Jahrgang 1956 und wohnt immer noch am letzten grünen Zipfel der Failed Stadt Berlin. Die ersten acht Teile von „Jenseits des Geldes“ sind ebenfalls im Engelsdorfer Verlag erschienen und zwar in den Jahren 2011, 2012, 2013 sowie 2018, 2019, 2020, 2021 und 2022.
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