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Ein häufiger Gegenwind

Freitag, 28. Juni 2024 um 02:29

Von Thomas Grüner
Die Auswertung der jüngsten Einkaufsmanagerindizes (EMIs) treibt etlichen Anlegern Sorgenfalten auf die Stirn – einmal mehr. Befürchtet wird vor allem, dass die politische Unsicherheit die Wirtschaft beeinträchtigen könnte. Dabei zogen die französischen EMIs die meiste Aufmerksamkeit auf sich, da einige der befragten Unternehmen die geringere Geschäftstätigkeit mit den vorgezogenen Neuwahlen begründeten. Unserer Ansicht nach zählt jedoch der allgemeine Trend der EMIs – und davon weichen die Juni-Daten nicht wesentlich ab.

Politische Unsicherheit

EMIs basieren auf monatlichen Umfragen und stellen eine Momentaufnahme der aktuellen Geschäftslage dar. Sie geben allerdings nur Aufschluss über die Breite des Wachstums (oder des Rückgangs), nicht aber über das Ausmaß. Und was die Auswirkungen der politischen Ungewissheit betrifft, so geben die Umfrageteilnehmer einfach das wieder, was sie von ihren Kunden hören. Hier ist es nicht überraschend, dass einige Marktteilnehmer eine abwartende Haltung einnehmen, wenn politische Entscheidungen anstehen. Ein Unternehmen könnte es für klug halten, die Ausgaben für ein paar Wochen zu verschieben, um Klarheit über die politische Lage zu erhalten. Vielleicht reagieren sie emotional auf die befürchteten Ergebnisse – auch Unternehmenslenker sind Menschen.

Gleichzeitig vermuten wir jedoch, dass „politische Unsicherheit“ auch als bequemer Sündenbock dienen kann, der den Unternehmen einen externen Buhmann als Schuldigen liefert. US-Unternehmen haben Zölle und einen starken Dollar angeführt, um ihre Gewinnerwartungen zu steuern, britische Unternehmen haben dasselbe mit dem Brexit getan. Darüber hinaus ist die politische Unsicherheit vor allem dann ein häufig genannter Gegenwind, wenn eine politische Wahl ansteht. Genau wie ihre französischen Pendants erwähnten auch einige britische Unternehmen, dass die bevorstehende Wahl in Großbritannien am 4. Juli ihre Pläne belastet. Einige US-Hersteller berichteten zudem über eine gewisse Unsicherheit im Zusammenhang mit den US-Wahlen im November. Es ist ein beliebtes Spielchen, um die Erwartungen zu drücken.

Langfristige Trends intakt

Zugegebenermaßen war der Überraschungsfaktor bei den französischen Wahlen größer, ganz zu schweigen von der geringeren Klarheit darüber, wie die nächste Regierung aussehen wird. Aber was vielleicht am wichtigsten ist: Während der politische Aspekt neu ist, ist die Schwäche Frankreichs im Juni nicht neu. Die EMIs stehen im Einklang mit ihren längerfristigen Trends. Man bedenke, dass die zusammengesetzten EMIs von Frankreich, Deutschland und der Eurozone in den vergangenen 12 Monaten größtenteils rückläufig waren.

Fazit: Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass politische Ungewissheit die Unternehmen abschrecken kann – wenn sie nervös sind, was auf sie zukommt, sind sie möglicherweise weniger investitionsfreudig. Vor einem längerfristigen Hintergrund scheint das Referendum in Frankreich die Wirtschaftstätigkeit jedoch nicht zu beeinträchtigen. Und während die EMIs der Eurozone ihre Schwächephase im Juni fortgesetzt haben, blieb auch die Stärke in anderen Regionen erhalten. Der US-Gesamt-EMI verzeichnete im Juni ein 26-Monats-Hoch, da das US-Wachstum die Weltwirtschaft seit einiger Zeit antreibt und andere Regionen mitzieht. Ja, die Weltwirtschaft weist Schwäche- und Stärkephasen auf, aber das ist im Grunde völlig normal – und die globalen Aktienmärkte können sich in einem solchen wirtschaftlichen Umfeld gut behaupten.

Fragen zum Beitrag beantworte ich gerne per E-Mail an feedback@gruener-fisher.de.

Thomas Grüner
ist Gründer und Vice Chairman der Vermögensverwaltung Grüner Fisher Investments. Weitere Informationen unter www.gruener-fisher.de.


Der obige Text spiegelt die Meinung der jeweiligen Autoren wider. Instock übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche rechtliche oder sonstige Ansprüche aus.

 

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