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Ein weiteres Geheimnis des Börsenerfolgs

Dienstag, 19. Juli 2016 um 08:31

Von Stephan Feuerstein
In Frankreich gab es in den vergangenen Tagen einen weiteren Terroranschlag, in der Türkei einen misslungenen Militärputsch und in Folge dessen eine „Säuberungsaktion“, bei welcher nun offensichtlich sogar über die Einführung der Todesstrafe nachgedacht wird. Die Aktienmärkte zeigen sich davon unbeeindruckt. In der Regel erfolgen Reaktionen sehr kurzfristig auf überraschende Momente, die ausgleichende Tendenz lässt dann aber nicht lange auf sich warten.

Über- und Untertreibungen – Fluch oder Segen?

Profis sprechen immer wieder davon, dass etwas in den Kursen „eingepreist“ ist. Da an der Börse die Zukunft gehandelt wird, versuchen Marktteilnehmer, sich für bevorstehende Ereignisse zu positionieren. Das bedeutet, dass die Erwartung beispielsweise einer Zinsanhebung oder – wie zuletzt erfolgt – eines „Brexits“ Hintergrund für Handelsentscheidungen ist. Hin und wieder übertreiben die Märkte aber insofern, als dass alle Akteure sich gegenseitig anstecken und alle in die gleiche Richtung laufen. Erkennt man eine solche Überreaktion, bietet sich ein antizyklischer Trade an. Dies ist auch gerne bei Einzeltiteln zu beobachten. Wir hatten im Hebelzertifikate-Trader beispielsweise im April darauf aufmerksam gemacht, dass der Einbruch bei Altria völlig überzogen ist, da er von falschen Annahmen ausgeht. Damals wurde der Kurs nach Befürchtungen um eine Gesetzesänderung im Bereich „E-Zigarette“ massiv nach unten gedrückt. Bei genauerer Betrachtung fiel allerdings auf, dass dieses Geschäftsfeld bei Altria so verschwindend gering ist, dass es nicht einmal als eigene Position im Geschäftsbericht auftaucht. Nach wenigen Tagen erfolgte die Gegenreaktion und sorgte für einen entsprechenden Gewinn. Natürlich findet man nicht alle Überreaktionen sofort, dennoch bietet es sich an, gerade bei sehr heftigen Reaktionen die Argumente zu hinterfragen!

Zeit der Enttäuschungen

Wendet man diese Erkenntnis auf die in den vergangenen Wochen immer wieder erwähnte Saisonalität an, dann bieten sich innerhalb der üblichen Abschwungphase zwischen August und September für mittelfristig ausgerichtete Trades sicherlich interessante Einstiegsgelegenheiten. Denn gerade in den statistisch mit Abstand schlechtesten Börsenmonaten August und September lassen sich immer wieder klare Überreaktionen nach unten beobachten, die dann – nachträglich – gute Einstiegsgelegenheiten gewesen wären. Kombiniert man die beiden Vorgehensweisen (antizyklisch handeln bei Über- und Untertreibungen sowie Saisonalität), so hat man bereits eine sehr effektive Handelsstrategie entworfen, mit welcher man langfristig sogar den Markt schlagen kann. Man darf sich dabei allerdings nicht von dem (teilweise hysterischen) Verhalten der anderen Marktteilnehmer anstecken lassen!

Stephan Feuerstein ist Chefredakteur des Börsenbriefes "Hebelzertifikate-Trader". Weitere Informationen zum Börsenbrief finden sie hier.

Der obige Text spiegelt die Meinung der jeweiligen Autoren wider. Instock übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche rechtliche oder sonstige Ansprüche aus.

 

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