Von Bernd Niquet
Die Lage in den USA und der Bundesrepublik Deutschland könnte derzeit nicht verschiedener sein: Dort hat ein wütendes Volk einen Präsidenten gewählt, bei dem niemand weiß, was passieren wird. Hier hingegen hat das politische Establishment völlig autonom aus sich heraus den neuen Präsidenten bestimmt, der die Kontinuität wahren wird.
Was ist nun besser?
Wenn ich meine Vernunft befrage, sagt die mir: sehr klar der deutsche Weg. Mein Herz hingegen tendiert zum amerikanischen. Und der Börse geht es anscheinend ebenfalls so.
Geld, Gefühle und Verstand laufen derzeit also nicht parallel.
Doch wird Donald Trump tatsächlich etwas signifikant anders und zugleich besser machen können als seine Vorgänger?
Die letzte große Wirtschaftsrevolution in den USA waren die Reagonomics. Sie haben die Finanzmärkte liberalisiert und die Steuern gesenkt. Das hat der Wirtschaft geholfen, doch die Reichen reicher und die Armen ärmer gemacht.
Könnten Trumponomics nunmehr zu folgendem führen? Durch weitere Steuersenkungen und Rücknahme der Marktliberalisierungen wächst die Wirtschaft, diesmal werden jedoch die Armen reicher und die Reichen ärmer?
Es ist kaum vorstellbar.
Und was wäre mit einer Verdoppelung des Staatsdefizits? Das hat Obama schon gemacht. Zinssenkungen fallen ebenfalls aus.
Ich persönlich denke: Wenn man am Ende der Straße angekommen ist, führt das Durchdrücken des Gaspedals nur zu einem weit härteren Aufprall, aber nicht dazu, auch nur einen Millimeter weiterzukommen.
Anregungen oder Kritik bitte an Bernd Niquet.
******* DAS ENDE EINES LANGEN ZYKLUS *** NEUES BUCH *******
Bernd Niquet, „IN TIEFSTEN SCHICHTEN“, Engelsdorfer Verlag, Leipzig 2015, 327 Seiten, 16 Euro, ISBN 978-3-95744-926-9.
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