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Keine Experimente

Donnerstag, 16. Februar 2017 um 10:05

Von Thomas Grüner
Die positiven Meldungen vorab: Der globale Bullenmarkt ist intakt, die Weltwirtschaft entwickelt sich robust und wächst mit einem moderaten Tempo. In weiten Teilen der Welt herrscht politische Stabilität und die immer noch skeptische Marktstimmung deutet auf jede Menge „Luft nach oben“ hin. Trotzdem scheint „alles Mist“ zu sein. Aber warum?

Viele Marktbeobachter haben das Gefühl, dass die Märkte ungebremst auf den nächsten „ganz großen Crash“ zusteuern. Der durch die Notenbankpolitik induzierte, künstlich aufrechterhaltene Aufschwung soll nicht nachhaltig sein! Die Staatsverschuldung wird zur erdrückenden Last! Donald Trump stellt eine Gefahr für die Globalisierung dar! Alles an positiven Nachrichten wird grundsätzlich in Frage gestellt. Der Wunsch nach radikaler Veränderung macht sich breit, insbesondere im gesellschaftspolitischen Bereich. Eine gefährliche Stimmungslage!

Unaufhaltsame Globalisierung

Die Welt steht viel besser da, als sie aktuell wahrgenommen wird. Der weltweite Handel floriert, wir leben in einer fortschrittlichen, produktiven und immer effizienter werdenden Welt. Alte Handelsbündnisse werden diskutiert und neu gestaltet – siehe Brexit – doch auf der anderen Seite entstehen neue Bündnisse und die globale Vernetzung hält weiter Einzug. Entwickelte Industrieländer sind über ein komplexes, jedoch eingespieltes System verbunden. Warum wird dieses funktionierende System so übel gelaunt in Frage gestellt?

Gerne wird unreflektiert auf den eurokritischen Zug aufgesprungen und im Zusammenhang mit den wichtigen Wahlen in Europa am liebsten ein radikaler Umbruch gesehen. Aber welchen echten Mehrwert bieten diese „Alternativen“ wirklich? Wie soll populistisches Gedankengut sinnvoll in das politische und wirtschaftliche Gesamtbild einfließen? Können die Konsequenzen eines politischen Umbruchs überhaupt abgeschätzt werden? Behutsame Änderungen und politische Mäßigung sind gefragt! Experimentierfreude mag in der Wissenschaft ein wichtiger Treiber für Innovation und Fortschritt sein, im Rahmen einer funktionierenden und globalisierten Wirtschaft sind radikale Kursänderungen jedoch als großes Risiko einzuschätzen! Der Wunsch nach radikalem Umbruch kann schnell im Chaos enden.

Politik aus der Vogelperspektive

Medien schießen sich seit geraumer Zeit auf das „Schicksalsjahr 2017“ für die Eurozone ein. Ist der Brexit nur der Vorläufer für einen europaweiten politischen Umbruch? Die Wahlen 2017 werden Erkenntnisse liefern. Über allem steht die „Erleichterung“, die sich mit Ablauf der fixen Wahltermine automatisch einstellen wird. Hier empfiehlt es sich, den übergeordneten Blick beizubehalten und die politischen Ringkämpfe aus der Vogelperspektive zu betrachten. US-Wahlbeobachter sehen die politischen Vorgänge in Deutschland beispielsweise deutlich entspannter. Schulz oder Merkel? Gar nicht so wichtig, denn sie verfügen über einen gemeinsamen Nenner: europafreundliche Politik. Das ist am Ende das, was aus dem globalen Blickwinkel zählt.

Fazit: Die Welt braucht keine Experimente! Wir befinden uns in einer Phase, in der man sich als Anleger auf die gesunde Basis unserer globalen Wirtschaft besinnen sollte. „Feintuning“ zählt, radikale und unkalkulierbare Änderungen sind fehl am Platz! Ignorieren Sie die digitale Umweltverschmutzung, die gerade im politischen Bereich über Medien transportiert wird und freuen Sie sich dagegen lieber über die fundamentale Stärke der globalen Wirtschaft!

Der Kapitalmarktausblick für 2017 von Grüner Fisher Investments ist fertiggestellt. Sie können diese detaillierte Studie unter www.gruener-fisher.de kostenlos anfordern.

Fragen zum Beitrag beantworte ich gerne per E-Mail an feedback@gruener-fisher.de.

Thomas Grüner
ist Firmengründer und Chief Investment Officer der Vermögensverwaltung Grüner Fisher Investments. Weitere Informationen unter www.gruener-fisher.de.


Der obige Text spiegelt die Meinung der jeweiligen Autoren wider. Instock übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche rechtliche oder sonstige Ansprüche aus.

 

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