Von Stephan Feuerstein
Irgendwie scheint der neue US-Präsident Trump so seine Schwierigkeiten mit demokratischen Strukturen zu haben. So war er mit seiner Abstimmung über das Gesundheitsgesetz „Obamacare“ zum Wochenschluss mehr oder weniger grandios gescheitert. Bevor man die Niederlage dann schwarz auf weiß präsentiert bekommen hatte, zog man die Abstimmung doch noch rechtzeitig zurück. Man darf gespannt darauf sein, ob Trump aus diesem erneuten Scheitern eine Lehre ziehen wird. Schließlich war er bereits im Vorfeld mit den von ihm erlassenen Dekreten ebenso gescheitert, die von dem einen oder anderen Bundesrichter kassiert wurden. Doch was hat das alles mit dem Geschehen an der Börse zu tun? Wenn man sich die Bewegungen des US-Dollars oder auch der US-Banken seit der Wahl im November betrachtet, sehr viel!
Nächstes Thema: Steuergeschenke
Dies ist seit November der eigentliche Treibsatz an den Aktienmärkten. Nachdem Trump nun aber um das eine und andere Mal gescheitert ist, darf man sich durchaus die Frage stellen, ob er seine Steuergeschenke durchbekommt. Sollten die bislang fehlenden Details offenbaren, dass in ganz besonderem Maße vor allem die vermögende US-Gesellschaft der Profiteur dieser Geschenke ist, dürfte es auch in diesem Fall schwer werden, dafür eine Mehrheit zu finden. Während die Demokraten schon aus Prinzip mehrheitlich dagegen sein dürften, zeigen sich die Republikaner aktuell zerstritten wie noch nie, so dass es auch beim nächsten großen „Trump-Thema“ sehr schwer für den US-Präsidenten werden dürfte.
US-Dollar & US-Banken
Mit seiner wenig diplomatischen Vorgehensweise hat Trump in den vergangenen Wochen den US-Dollar gestärkt, die Anzeichen seiner Schwäche versetzten dem Greenback hingegen wieder einen Schuss vor den Bug. Sollte sich weiterhin zeigen, dass der Schein des „Dealmakers“ verblasst, dürfte nicht nur der US-Dollar zur Schwäche neigen. Auch die steil emporgeschossenen US-Bankentitel sollten eine entsprechend korrigierende Bewegung vollziehen. Zumindest zeigt sich seit kurzem, dass mit der zunehmenden Schwäche Trumps auch die US-Banken offensichtlich ihren kurzfristigen Zenit bereits überschritten haben. Es scheint daher kein Fehler zu sein, im Anblick auf die ab Mai bevorstehende, saisonale Schwächephase besonders diese Titel im Auge zu behalten.
Stephan Feuerstein ist Chefredakteur des Börsenbriefes "Hebelzertifikate-Trader". Weitere Informationen zum Börsenbrief finden sie hier.
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