Von Bernd Niquet
Im Nahen Osten zieht ein Sturm auf, der durchaus zum Orkan werden und bis zu uns hinüberwehen könnte. Und die Lage ist so verworren, dass gegenwärtig darüber kaum ein Urteil abzugeben ist – von einem einfachen natürlich ganz zu schweigen.
Es ist wie bei der alten Börsengeschichte, die nur aus drei Worten besteht: Kaufet nicht verkaufet. Es kommt ausschließlich darauf an, wo man das Komma setzt.
Gerade ist Katar von Saudi-Arabien und seinen unmittelbaren Nachbarstaaten in die Zange genommen worden, wegen der Unterstützung von Terror. Doch wer im Nahen Osten ist überhaupt von diesem Vorwurf frei?
Dass die Aktion gegen Katar gerade jetzt passiert, mag mit dem Besuch von Donald Trump in Saudi-Arabien zu tun haben, doch es gibt Gerüchte, dass man mit den Vorwürfen gegen Katar einer Fake-News aufgesessen sei, die von russischen Hackern implementiert wurde.
Dann hat der Iran gerade seinen ersten Terroranschlag erlebt, den der IS verübt haben will, was natürlich passt, dass diese sunnitisch orientierte Terrororganisation jetzt gegen die Schiiten im Iran vorgeht. Doch wer hat dabei geholfen? Vielleicht Saudi-Arabien? Auch das würde passen.
Katar wiederum versucht, auf beiden Seiten mitzuspielen: So gibt man Geld an die Hamas und die Muslimbrüder, stellt andererseits jedoch den USA die Flugbasis zur Verfügung. Auf der einen Seite unterstützt man die syrischen Rebellen, die gegen das Regime von Baschar al Assad kämpfen, der wiederum vom Iran unterstützt wird, andererseits teilt man sich mit eben diesem Iran das weltweit größte Erdgasfeld.
Kann das gut gehen? Anscheinend nicht, so mag man derzeit denken.
Die Situation ist sicherlich gegenwärtig bis zum Bersten angespannt. Und jede falsche Twitter-Nachricht kann hier das Pulver entzünden.
Doch wer weiß, wie lange wir überhaupt noch von dem großen Twitterer dort in Washington regiert – oder soll man besser sagen: durcheinandergebracht – werden?
Ich jedenfalls werde jetzt erst einmal das schöne in das Lied „Nostradamus“ eingebettete „The World Goes To Riyadh“ von Al Stewart hören. Das passt. Und auch wunderbar zusammen.
Anregungen oder Kritik bitte an Bernd Niquet.
******* DAS ENDE EINES LANGEN ZYKLUS *** NEUES BUCH *******
Bernd Niquet, „IN TIEFSTEN SCHICHTEN“, Engelsdorfer Verlag, Leipzig 2015, 327 Seiten, 16 Euro, ISBN 978-3-95744-926-9.
Am besten portofrei direkt beim Verlag bestellen: www.engelsdorfer-verlag.de/db/autorwerke.php
Der obige Text spiegelt die Meinung der jeweiligen Autoren wider. Instock übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche rechtliche oder sonstige Ansprüche aus.