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Macht die Bundeswehr endlich CO2-neutral

Donnerstag, 30. Dezember 2021 um 08:40

Von Bernd Niquet

Jetzt, wo das alte Jahr mit seinen alten Sorgen zu Ende geht, denke ich, ist es an der Zeit, einmal die Wahrheit zu sagen, nämlich dass wir uns alle gar nicht vor dem Naheliegenden fürchten, sondern vielmehr vor dem, was im Himmel schwebt.

So ist jedenfalls mein Eindruck, wenn ich die Zeitungen lese und Fernsehen schaue.

Denn dabei wird klar, dass es natürlich nur ein Gerücht ist, dass wir uns Sorgen um die Wirtschaft oder die Inflation machen würden und dass wir uns vor Corona fürchten. Ein Deutscher hat doch keine Angst vor Corona.

Nein, in Wirklichkeit geht es uns Deutschen darum, dass es in der Welt mit rechten Dingen zugeht. Demokratie und Menschenrechte sind uns scheißegal, wir wollen den Kampf gegen rechts und wir wollen Frauenrechte, Semitismus, Politische Korrektheit, ein soziales Geschlecht, Identitätspolitik, Cancel Culture und Wokeness.

Und die Wirtschaft kann sich verpissen, so lange dadurch das Klima besser wird. Seitdem die EZB das Geld für unser Einkommen druckt, sind wir auf diese Leute nicht mehr angewiesen.

Deshalb hat jetzt auch der Berliner Antisemitismusbeauftragte ein Dossier mit 290 Straßen vorgelegt, die nach Persönlichkeiten mit judenfeindlichen Bezügen benannt sind, unter ihnen Martin Luther, Richard Wagner und die Brüder Grimm.

Diese Schmutzfinken jetzt sofort zu eliminieren, genau das ist es, worauf es den Menschen in unserem Land heute ankommt. Wir brauchen eine Revolution und müssen diese Straßenschilder umreißen, so schnell wie möglich.

Wobei ich natürlich hoffe, dass der Begriff „Schmutzfink“ nicht schon von irgendeinem Nazi benutzt worden ist, denn dann wäre ich ja selbst beschmutzt und müsste sofort in den Kerker zur Selbstkritik.

Aber selbst wenn, überlegen Sie sich einmal, Adolf Hitler hat sich doch tatsächlich ab und zu morgens die Zähne geputzt. Ist das nicht eklig? Igitt, wie können wir daher überhaupt dieses Nazirelikt heute noch wiederholen? Jeder, der sich heute die Zähne putzt, ist ein Anhänger des Führerkults, ein Nazi und sogar ein ganz schlimmer. Man muss es wirklich so deutlich aussprechen.

Doch leider ist ja nicht alles so klar. Dass Martin Luther ein Antisemit war und heute getilgt werden muss, scheint nach Lage der Dinge eine tiefe deutsche Wahrheit zu sein. Was allerdings die Frage aufwirft, was denn dann eigentlich mit Martin Luther King ist? Muss der jetzt posthum nicht noch einmal umbenannt werden?

Aber Moment, Martin Luther King ist natürlich ein Rassist, weil er sich selbst als Neger bezeichnet hat, und das ist vollkommen inakzeptabel. Untragbar der Mann heute.

Das Klima ist aber für einen aufrechten Deutschen natürlich auch wichtig. Doch auch hier machen wir zu viele Fehler, finde ich. Und wir stellen einfach nicht die richtigen Fragen. Relevant wäre beispielsweise, zu fragen, wann denn endlich die Bundeswehr klimaneutral wird?

Denn so ein Schuss mit einem echten Gewehr macht ja ganz schön viel Rauch und der ist bestimmt nicht CO2-neutral. Vielleicht könnten wir es mit den Kronkorken von Silvester versuchen und die an eine Schnur festbinden, damit wir nicht so viel Abfall produzieren. Und die Kriegsschiffe könnten doch mit Segeln ausgestattet werden.

Und noch etwas, warum wollen wir jetzt eigentlich alle bald unsere Häuser dämmen müssen? Warum bauen wir für das viele Geld dafür nicht lieber Solaranlagen in Afrika? Da würden wir das Geld geben und die Flüchtlinge dort erledigen die Arbeit. Doch Geld bekommt nur der, der sich zur Ein-Kind-Politik bekennt.

Doch dieser Vorschlag ist wahrscheinlich einfach zu gut, denn dann wüsste Christian Lindner ja nicht mehr wohin mit den 60 Milliarden aus seinem Husarenstreich vom ersten Tag in der Regierungsverantwortung.

Doch ich ahne es bereits, „Husar“ ist bestimmt heute ein Un-Wort, weil Ungarn ja alle Orbanfaschisti sind, und damit wäre es dann genauso verboten wie ein Zigeunerschnitzel, obwohl da doch gar keine Zigeuner drin sind.

Hauptsache auf jeden Fall, der Sekt, den wir an Silvester durch die Maske saugen werden, ist koscher, denn ansonsten würde 2022 ja genauso unkorrekt anfangen wie 2021. Aber was soll da auch Schweinefleisch drin?

Und das bisschen Gelantine, das merkt doch keiner.

 

Anregungen oder Kritik bitte an Bernd Niquet

 

******* Von Bernd Niquet ist ein n e u e s Buch erschienen *******

Bernd Niquet, „Jenseits des Geldes. SIEBENTER TEIL“, Engelsdorfer Verlag, Leipzig 2021, 635 Seiten, 22 Euro

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In Kleists Drama "Penthesilea" geht es um den Konflikt zwischen einem gefühlsintensiven Individuum und der gesellschaftlichen Ordnung, die diesen Gefühlen entgegensteht. Penthesilea, die Königin der Amazonen, erobert im Kampf Männer, um sie zur Zeugung neuer Kriegerinnen mitzunehmen. Nach vollzogenem Zeugungsakt entlässt sie die Männer wieder in die Freiheit. Nur ihrem Geliebten stellt sie nach, was diesen letztlich sein Leben kostet. Kann es sein, dass ich in meinem Leben mehrmals nur haarscharf an vielem aus dieser Tragödie vorbeigeschrappt bin? Und dann ist ja auch noch Bernd Heinrich Wilhelm von Kleist nur unweit meiner Wohnung freiwillig aus dem Leben geschieden.

Bernd Niquet ist Jahrgang 1956 und wohnt am wunderschönen grünen Rand seiner ansonsten mittlerweile ungeliebten Heimat Berlin. Die vorangegangenen sechs Teile von „Jenseits des Geldes“ sind ebenfalls im Engelsdorfer Verlag erschienen und zwar in den Jahren 2011, 2012, 2013 sowie 2018, 2019 und 2020.

Der obige Text spiegelt die Meinung der jeweiligen Autoren wider. Instock übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche rechtliche oder sonstige Ansprüche aus.

 

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