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Der Quatsch mit der Mobilität

Donnerstag, 18. Mai 2023 um 07:59

Von Bernd Niquet

Vor dem Haus steht ein Auto mit aufgedruckter Werbung für Mobilität. Das nenne ich konsequent, selbst im Herumstehen pro Mobilität. Das ist wie beim Joghurt, denn der ist auch immer probiotisch – egal, wo er sich befindet.

Irgendwie ist das aber merkwürdig mit den Menschen heute, die wohl nur noch in der Mobilität ihr Glück finden können. Dabei wirken sie allesamt so entsetzlich viel trauriger und getriebener als die Generationen vor ihnen.

Die Philosophen reden ja auch in Hinsicht auf das Glücklichsein immer von der Selbstfindung und dem Verwurzeln. Doch wer hört denn heute noch auf solche Leute?

Wer sich heute nicht wohl fühlt, geht zum Psychologen und sagt: Machen sie bitte meine Depression weg! Bis zum Urlaub muss die unbedingt verschwunden sein.

Doch wie könnte derjenige, der stetig unterwegs ist, überhaupt je verwurzeln? Denn am Auto möchte doch wohl ernstlich niemand festwachsen, oder?

Und die Selbstfindung? Wenn man dauernd auf Achse ist, hat man sich genauso schnell wieder verloren, wie man sich vorher gefunden hatte. Und so reist man dann stets dem eigenen Ich hinterher, obwohl man das doch die ganze Zeit im Schlepptau mit sich führt. Man müsste nur mal in den Rückspiegel schauen.

Ich denke, wenn die Mobilität einen evolutiorischen Vorteil bringen würde, dann hätte die Natur sie längst implementiert. Das hat sie im übrigen sogar, aber nur für die Hungerleider, die sonst nichts zu fressen hätten.

Und genau deshalb müssen die heutigen Lohnsklaven natürlich genauso mobil sein wie manche Tiere.

Die hedonistische Mobilität führt hingegen zu nichts, außer zur Klimakatastrophe. Wenn die Menschen sich selbst nicht mehr mögen und vor sich selbst fliehen, tendiert der Flurschaden gegen unendlich.

Und wenn der Hedonismus evolutiorischen Vorteil bringen würde, dann hätte die Natur ihn längst implementiert. Das hat sie im übrigen sogar, aber nur zur Fortpflanzung. Doch das wollen weiße Menschen heute ja nicht mehr.

Es ist also alles vollkommen sinnlos. Denn wenn sich jemand vornimmt, unbedingt hundert Orte auf der Welt besuchen zu wollen, ist er zu jedem Zeitpunkt an 99 davon nicht.

Allgemein ausgerückt: bei n Zielen sind zu jedem Zeitpunkt x immer n-1 unerreicht. Und dafür der ganze Aufwand und die ganze Zerstörung?

Die Alten waren da klüger als wir heute. Denn bereits Blaise Pascal (1623-1662) wusste, dass das ganze Unglück der Menschen allein daher rührt, dass sie nicht ruhig in einem Zimmer zu bleiben vermögen.

Heute haben die Menschen im Vergleich dazu extrem viel Vermögen aufgehäuft und vermögen das trotzdem nicht. Es ist alles ein Trauerspiel.

Gefühlsmäßig ein Trauerspiel, wirtschaftlich hingegen die Explosion neuer Möglichkeiten.

Denn passen Sie auf, bald werden mobile Wärmepumpen der Hit sein! In Zukunft werden wir nämlich jeder einen Schutzanzug tragen, der von einer mobilen Wärmepumpe geheizt wird, betrieben mit Solalastrom.

Wozu denn auch die ganze Wohnung heizen, wenn es reicht, die Hosen und den Pulli zu heizen? Wir brauchen nur die richtigen Rezepte für die Zukunft.

Und je unglücklicher wir werden, umso bessere Rettungskonzepte werden wir uns einfallen lassen.

Auch wenn die Lage hoffnungslos ist, ernst ist sie nicht.

 

Anregungen oder Kritik bitte an Bernd Niquet

 

******* Von Bernd Niquet ist ein n e u e s Buch erschienen *******

Bernd Niquet, „Jenseits des Geldes. ACHTER TEIL“, Engelsdorfer Verlag, Leipzig 2022, 632 Seiten, 23,50 Euro

Am besten portofrei direkt beim Verlag bestellen: www.engelsdorfer-verlag.de

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Kann man eigentlich durch einen Wohnungsumzug jünger werden? Vielleicht. Und gibt es so etwas wie einen Sinn des eigenen Lebens? Oder Dinge, die die Seele noch vor dem Tod zu erledigen hat? Schon schwieriger. Dabei hatte Goethe doch bereits den Chor der Engel singen lassen, dass derjenige, der sich immer strebend bemüht, erlöst werden kann. Die wichtigste Frage im Leben lautet dann aber wohl doch, was denn nun erfolgreicher weiterhilft, die eigene Intuition oder wissenschaftliche Erkenntnisse?

Bernd Niquet ist Jahrgang 1956 und wohnt am letzten grünen Zipfel der Failed Stadt Berlin. Die vorangegangenen sieben Teile von „Jenseits des Geldes“ sind ebenfalls im Engelsdorfer Verlag erschienen und zwar in den Jahren 2011, 2012, 2013 sowie 2018, 2019, 2020 und 2021.

Der obige Text spiegelt die Meinung der jeweiligen Autoren wider. Instock übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche rechtliche oder sonstige Ansprüche aus.

 

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