Von Bernd Niquet
Ich denke, die Schuldigen an der gegenwärtigen Krise in unserem Land sind ziemlich einfach auszumachen. Es sind alle diejenigen, die CDU, SPD, FDP, Grüne und Linke gewählt haben.
Jeder, der heute herumjammert, muss sich an die eigene Nase fassen und sein eigenes Fehlverhalten thematisieren.
Denn dass das mit der Zuwanderung aus dem islamischen Raum nicht funktionieren kann, muss jedem, der bei vollem Bewusstsein ist, seit dem Jahr 2015 klar gewesen sein.
Und dass das mit unserer Energiewende nicht klappen kann, war eigentlich auch ohne Russlands Angriff auf die Ukraine klar. Die Folgen sind durch den Krieg, durch unsere Sanktionen und durch die Regentschaft der Grünen nur gravierender geworden.
Die Urschuld besteht jedoch in dem irrwitzige Atomausstieg durch die CDU und der Missachtung aller asylrechtlichen Regelungen durch die selbe Partei.
Und dass die Wokeness und die Cancel Culture den sozialen Frieden zerstören und das Hirn versiffen, ist ebenfalls rechtzeitig vor der Bundestagswahl im Jahr 2021 klar gewesen.
Hier will ich jedoch die einzige Ausnahme machen, denn dass die FDP von dieser sozialen Seuche in einem derartigen Maße erwischt werden würde, das war wohl das Einzige, was die Wähler vorher nicht wissen konnten.
Ich bin sogar der Meinung, dass vor der Bundestagswahl 2021 den Bürgern inhaltlich klarer gewesen sein musste, was kommt, als bei der Reichstagswahl 1933.
Was natürlich nicht heißt, dass jetzt so etwas wie damals folgt. Doch ich finde es seit jeher ziemlich unverständlich und auch unfair, in welchem Maße die Wähler von damals gebrandmarkt worden sind. Denn sie konnten zwar ahnen, was kommt, es aber nicht wissen.
Heute hingegen hätten die Wähler wissen müssen, was passieren wird.
Für mich wäre es daher auch angebracht, wenn die Kartellparteien der faktischen Beinahe-Allparteienregierung jetzt einen Blumenstrauß auf dem Grab von Pegida niederlegen würden und endlich den Boykott der einzigen Oppositionspartei aufgeben würden.
Doch das wird natürlich nicht passieren, ich weiß. Denn Politiker von heute machen schließlich keine Fehler, deswegen brauchen sie auch keine zuzugeben. Und im schlimmsten Fall haben sie dann eben einfach vergessen, was vorher gewesen ist.
So wird denn auch nichts aufgearbeitet, überhaupt nichts. Es wirkt, als habe dieses Land Deutschland mit der Aufarbeitung des Nationalsozialismus seine Aufarbeitungskapazität für alle Zeiten in Gänze erschöpft.
Und nicht nur erschöpft, es hat sich auch ein festes Junktim zwischen Aufarbeitung und Nazis ergeben. Denn keine Aufarbeitung heute, ohne dass am Ende als Resultat jemand als vermeintlicher Nazi entlarvt wird.
Was natürlich trefflich erklärt, weshalb es bei Corona keine Aufarbeitung gibt und auch keine geben wird. Denn das würde ja bedeuten, dass sich hierbei im Ergebnis ein nationalsozialistisches Handeln und Denken ergeben müsste.
Und das geht natürlich nicht. Schließlich war die AfD doch gar nicht in der Regierung.
Anregungen oder Kritik bitte an Bernd Niquet.
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Bernd Niquet, „Jenseits des Geldes. NEUNTER TEIL“, Engelsdorfer Verlag, Leipzig 2023, 648 Seiten, 23,50 Euro
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Eigentlich war ich vollkommen sicher, dass jetzt die Zeit dieser ganzen Auseinandersetzungen hinter mir lag. Deswegen hatte ich auch extra meine Mietrechtschutzversicherung gekündigt.
Dann habe ich aber doch einmal in die Betriebskostenabrechnung hineingeschaut und musste unwillkürlich rechnen. 29.220 Euro im Jahr 2018 für die Reinigung der Treppen und Flure, das sind 93 Euro pro Haus pro Woche. Ich würde das jeweils in zehn Minuten schaffen, doch selbst wenn die ungelernte Hilfskraft zwanzig Minuten braucht, sind das 279 Euro Stundenlohn, den die Leiharbeitsfirma dafür einfährt.
Wer dabei nicht an Sizilien denkt, kann eigentlich nicht mehr voll bei Verstand sein. Doch genau das traf ja zu. Wo war ich hier nur hineingeraten?
Dem stand allerdings auf der Habenseite entgegen, dass ich höchstwahrscheinlich der einzige Mensch in unserem Land bin, dessen Leben durch die Corona-Pandemie nicht negativ tangiert wurde.
Und wenn diese Leute hier mich dann auch noch gut finden würden, dann hätte ich wirklich etwas falsch gemacht in meinem Leben.
Bernd Niquet ist Jahrgang 1956 und wohnt immer noch am letzten grünen Zipfel der Failed Stadt Berlin. Die ersten acht Teile von „Jenseits des Geldes“ sind ebenfalls im Engelsdorfer Verlag erschienen und zwar in den Jahren 2011, 2012, 2013 sowie 2018, 2019, 2020, 2021 und 2022.
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