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Wir sind jetzt alle Ostdeutsche!

Mittwoch, 28. August 2024 um 05:10

Von Bernd Niquet

Am Wochenende stehen die wichtigsten Wahlen an, die es in der Bundesrepublik Deutschland seit Langem gegeben hat.

Diese Wahlen werden zwar faktisch erst einmal nicht viel verändern, doch sie können ein Zeichen setzen.

Und wenn es tatsächlich eine Regierung außerhalb des Blocks der Altparteien geben sollte, sind tatsächlich schnelle politische Veränderungen möglich. Selbst wenn diese nur marginal wären.

Ich hoffe, die Menschen in Ostdeutschland werden diese Chance genauso beherzt nutzen wie im Jahr 1989 und sich zum zweiten Mal nach dem Krieg von einem ungewollten diktatorischen Regime befreien.

Ich drücke soo sehr die Daumen und bin mit ganzem Herzen dabei.

Ich muss dabei auch sehr an die Vergangenheit meiner eigenen Stadt denken, als diese noch eine Insel der Freiheit in lauter Unfreiheit war und nicht der Sitz einer totalitär orientierten Regierung, die das Grundgesetz nicht mehr beachtet.

Damals rief unser Bürgermeister: „Völker dieser Welt, schaut auf diese Stadt.“ Und wenn dieses Mal nur in kleinem Rahmen die schlafenden Michel im Wessiland wenigstens kurz einmal wach werden würden, wäre schon viel gewonnen.

Und wie hat John F. Kennedy damals in seiner Rede in Berlin gesagt? Vor 2000 Jahren war der stolzeste Satz, den ein Mensch sagen konnte: „Ich bin ein Bürger Roms!“ Heute ist der stolzeste Satz, den jemand in der freien Welt sagen kann: „Ich bin ein Berliner!“

Mir würde es heute bereits reichen, wenn die Opposition gegen das Machtkartell, das uns regiert, ein bisschen größer und stolz auf die Thüringer und Sachsen werden wird.

Dann werden Björn Höcke und Jörg Urban vielleicht auch nicht erschossen wie damals John F. Kennedy nur wenige Monate nach seinem Berlinbesuch.

Für mich ist es heute noch ein unvergessliches Erlebnis, diesen Mann im offenen Wagen die Clayallee entlang fahren zu sehen, gleich um die Ecke von unserem Haus.

Damals hat auch mein Großvater noch gelebt, der im Krieg im Widerstand gegen Hitler agiert hat.

Heute jedoch bekomme ich gerade jetzt, gerade mitten in dieser entscheidenden Zeit für Deutschland die Ablehnung des Friedhofs für eine Verlängerung seiner Ruhezeit.

Denn das Grab, das endlich nach zehn Jahren Mühe meinerseits ganz von Efeu bedeckt ist, sei verwildert und müsse gärtnerisch angelegt werden.

Selbst die Toten müssen heute also strammstehen und sich der Neuen Ordnung anpassen. Wie damals unter Hitler.

Doch Ernst Niquet wird sich erneut verweigern und jetzt ganz in den Himmel übersiedeln. Und ich werde in seinem Geiste die Zahlung jedes weiteren Euro an diesen Staat verweigern, bis die Demokratie wieder zurückgekehrt ist.

 

Anregungen oder Kritik bitte an Bernd Niquet

 

******* Von Bernd Niquet ist ein n e u e s Buch erschienen *******

Bernd Niquet, „Jenseits des Geldes. NEUNTER TEIL“, Engelsdorfer Verlag, Leipzig 2023, 648 Seiten, 23,50 Euro

Am besten portofrei direkt beim Verlag bestellen: www.engelsdorfer-verlag.de

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Eigentlich war ich vollkommen sicher, dass jetzt die Zeit dieser ganzen Auseinandersetzungen hinter mir lag. Deswegen hatte ich auch extra meine Mietrechtschutzversicherung gekündigt.

Dann habe ich aber doch einmal in die Betriebskostenabrechnung hineingeschaut und musste unwillkürlich rechnen. 29.220 Euro im Jahr 2018 für die Reinigung der Treppen und Flure, das sind 93 Euro pro Haus pro Woche. Ich würde das jeweils in zehn Minuten schaffen, doch selbst wenn die ungelernte Hilfskraft zwanzig Minuten braucht, sind das 279 Euro Stundenlohn, den die Leiharbeitsfirma dafür einfährt.

Wer dabei nicht an Sizilien denkt, kann eigentlich nicht mehr voll bei Verstand sein. Doch genau das traf ja zu. Wo war ich hier nur hineingeraten?

Dem stand allerdings auf der Habenseite entgegen, dass ich höchstwahrscheinlich der einzige Mensch in unserem Land bin, dessen Leben durch die Corona-Pandemie nicht negativ tangiert wurde.

Und wenn diese Leute hier mich dann auch noch gut finden würden, dann hätte ich wirklich etwas falsch gemacht in meinem Leben.

Bernd Niquet ist Jahrgang 1956 und wohnt immer noch am letzten grünen Zipfel der Failed Stadt Berlin. Die ersten acht Teile von „Jenseits des Geldes“ sind ebenfalls im Engelsdorfer Verlag erschienen und zwar in den Jahren 2011, 2012, 2013 sowie 2018, 2019, 2020, 2021 und 2022.

Der obige Text spiegelt die Meinung der jeweiligen Autoren wider. Instock übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche rechtliche oder sonstige Ansprüche aus.

 

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