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Wo Theorien hoffnungslos sind

Donnerstag, 31. Oktober 2024 um 05:05

Von Bernd Niquet

In vielen Bereichen hofft der Mensch – leider oder wohl besser: zum Glück – vergeblich auf die Segnungen seiner Theorien. Denn die Materie ist oft schlicht zu komplex und manchmal sogar generell unzugänglich, weswegen das häufig schief geht.

Und jetzt kommt auch noch die Künstliche Intelligenz, was sogar garantiert in die Hose gehen muss. Offen ist nur, welches Hosenbein dann zuerst weg ist.

Das Grundproblem Nummer eins ist, dass jede Sekunde Milliarden Informationen auf uns treffen, von denen wir jedoch nur einen kleinen zweistelligen Anteil davon aufnehmen und in unserem Gehirn verarbeiten können.

Und wenn wir Maschinen zum Wahrnehmen, Messen und Verarbeiten der Daten benutzen, kommt Problem Nummer zwei: Wie wollen wir hinterfragen, was uns zum Beispiel die KI anbietet?

Leicht ist es, wenn die KI, wie tatsächlich geschehen, einen Atomkrieg als weniger schlimm einordnet als ein falsches Gendern. Da erkennen die letzten Reste des menschlichen Verstandes den Fehler noch leicht. Doch wie sieht das in völlig unübersichtlichen Bereichen aus?

Bei den Klimamodellen sind es zum Beispiel Sauhunde wie die Wolken, die sich eben einfach nicht gesetzmäßig verhalten und sich daher kaum je einfangen werden lassen.

Und dann gibt es aus meiner Sicht sogar noch Dinge, die sich unserer Wissenschaft komplett entziehen. Für mich ist das bereits seit Jahrzehnten ein Thema, doch so gut auf den Punkt zu bringen wie im Klappentext meines neuen Buches, dem zehnten Teil von „Jenseits des Geldes“, ist mir das noch nie gelungen.

Dort habe ich nämlich geschrieben:

„In den vergangenen Jahren bin ich zu der Überzeugung gelangt, dass die Wissenschaft ganz generell keinen Zugang zu den menschlichen Empfindungen besitzt. Sie kann sich zwar ihrer medizinischen Messmethoden bedienen, doch was ist, wenn gerade unsere wichtigsten Gefühle sich außerhalb dieses Spektrums befinden?“

Das Buch ist wieder ein dicker Wälzer und handelt ansonsten auch viel davon, wie dumm ich in Coronazeiten gewesen bin. Falls Sie Interesse haben, schauen Sie auf den Link unten.

Ich sollte allerdings darauf hinweisen, dass meine Bücher ziemlich anders sind als diejenigen, die Sie sonst zu lesen bekommen.

Der elfte Band ist auch bereits gedruckt und wird Ende nächsten Jahres erscheinen. Er handelt vor allem darüber, wie dumm ich am Anfang des Ukrainekrieges gewesen bin.

Was danach dann wird, ist offen, zumindest was die Papierform betrifft. Denn ab Ende dieses Jahres tritt die „EU-Verordnung zu entwaldungsfreien Lieferketten“ in Kraft.

Ab dann muss mein Verleger nachweisen, von welchem Baum genau das Papier dieses Buches stammt. Also zum Beispiel die dritte Fichte am See, linke Seite, Nord Nordost 22,5 Grad.

Oder allgemein gesprochen, dass das Papier, ich zitiere aus der EU-Verordnung: „nicht zur Entwaldung oder Waldschädigung beigetragen hat und auf Flächen erzeugt wurde, die nicht nach dem 31. Dezember 2020 entwaldet wurden.“

Anmerkung: Das ist keine Satire, sondern die Wirklichkeit.

Was das sind, Bäume aus nicht entwaldeten Flächen, und wie das dann alles funktionieren soll, verstehe ich nicht. Aber das ist ja auch nicht wichtig. Denn mit der KI werden wir sowieso garantiert bis 2050 klimaneutral.

Und zwar so oder so. Lebend oder tot.

 

Anregungen oder Kritik bitte an Bernd Niquet

 

******* Von Bernd Niquet ist ein n e u e s Buch erschienen *******

Bernd Niquet, „Jenseits des Geldes. ZEHNTER TEIL“, Engelsdorfer Verlag, Leipzig 2024, 620 Seiten, 23,20 Euro

Am besten direkt beim Verlag bestellen: www.engelsdorfer-verlag.de

oder bei Amazon


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In den vergangenen Jahren bin ich zu der Überzeugung gelangt, dass die Wissenschaft ganz generell keinen Zugang zu den menschlichen Empfindungen besitzt. Sie kann sich zwar ihrer medizinischen Messmethoden bedienen, doch was ist, wenn gerade unsere wichtigsten Gefühle sich außerhalb dieses Spektrums befinden? Ich schiebe deswegen jedoch keinen Frust, ich fühle mich im Gegenteil sogar bestärkt darin, dass ich hier die entscheidende Rolle für mich selbst übernehmen muss.

Weniger angenehm ist es hingegen mit dem Rechtsanwalt, von dem ich mir eine Klageschrift eingefangen habe, in der steht: „Die Klage wird auf jeden erdenklichen rechtlichen Gesichtspunkt gestützt.“ Da überlege ich mir nämlich, wenn bei einem Streit die eine Seite alle erdenklichen rechtlichen Gesichtspunkte für sich reklamiert, bleibt ja für die Gegenseite kein einziger rechtlicher Gesichtspunkt mehr übrig. Und als die Richterin dann auch noch genau in diesem Sinne urteilt, ist es bei mir nach dem unbedingten Glauben an die Wissenschaft auch mit dem Vertrauen in den Rechtsstaat vorbei.

Bernd Niquet ist Jahrgang 1956 und wohnt immer noch am letzten grünen Zipfel der Failed Stadt Berlin. Die vorangegangenen neun Teile von „Jenseits des Geldes“ sind ebenfalls im Engelsdorfer Verlag erschienen und zwar in den Jahren 2011, 2012, 2013 sowie 2018, 2019, 2020, 2021, 2022 und 2023.

Der obige Text spiegelt die Meinung der jeweiligen Autoren wider. Instock übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche rechtliche oder sonstige Ansprüche aus.

 

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